In Rüdersdorf, Märkisch-Oderland, gibt es alarmierende Nachrichten aus der Katzenauffangstation: Die Einrichtung ist überfüllt! Immer mehr Katzen werden ausgesetzt oder abgegeben, und die Gründe sind klar: hohe Tierarztkosten und unzureichende Kastrationen bei Freigängern. Die Situation ist so ernst, dass die Station kaum noch Platz für neue Schützlinge hat.
Aktuell leben über 90 Katzen in der Auffangstation, die von fast 40 Mitarbeitern und Ehrenamtlichen betreut werden. Die kleinen Kätzchen, die in Quarantäne gehalten werden, sind nur die Spitze des Eisbergs. Tierpflegerin Jette Schröder berichtet von katastrophalen Bedingungen: „Die Nahrungsversorgung ist mangelhaft, und Krankheiten wie Katzenschnupfen sind weit verbreitet. Viele Katzen überleben ohne unsere Hilfe nicht.“ Die Mitarbeiter sind verzweifelt, denn die Zahl der ausgesetzten Tiere nimmt dramatisch zu. Steffen Wagner, ein Angestellter der Station, erzählt von einem schwarz-weißen Kater und einer zurückhaltenden Katze, die vor der Tür ausgesetzt wurden. „Wir wissen nicht, warum sie hier gelandet sind“, sagt er betroffen.
Die Kosten explodieren!
Die finanziellen Belastungen für die Auffangstation sind enorm. Monatlich müssen über 11.000 Euro aufgebracht werden, um die teuren Kastrationen und die Versorgung der Tiere zu finanzieren. Doch die Spendenbereitschaft sinkt. „Viele Spender können sich das nicht mehr leisten“, klagt Wagner. Die Situation wird durch den Bau neuer Katzenhäuser noch verschärft, was die finanzielle Unsicherheit weiter erhöht. Trotz dieser Herausforderungen ist die Vermittlungsquote in Rüdersdorf bemerkenswert: 2023 wurden 172 Tiere vermittelt, doch die Station ist am Limit und sucht dringend nach weiteren Helfern, um den Tieren ein besseres Leben zu ermöglichen.
Amtstierarzt Ralph Bötticher bestätigt die prekäre Lage: „Die Tierheime sind überfüllt, und die unkontrollierte Vermehrung von Freigängern ist ein großes Problem.“ Er appelliert an die Katzenhalter, ihre Tiere kastrieren zu lassen, um die Situation zu entschärfen. Die Zeit drängt, denn die Katzenpopulation könnte weiter explodieren, wenn nicht schnell gehandelt wird.