Freiburg im Breisgau (ots)
Die alarmierende Zukunft des Kaffees steht auf der Kippe! Millionen von Kleinbäuer*innen können bereits heute nicht von ihrem Einkommen leben, während Deutschland zu den größten Kaffeekonsumländern in Europa zählt. Schockierende 4,8 % des in Deutschland konsumierten Kaffees werden fair gehandelt. Die Non-Profit-Organisation Solidaridad Deutschland e.V. schlägt Alarm und fordert sofortige Maßnahmen. „Wenn wir in Deutschland in Zukunft unseren Kaffee genießen wollen, müssen wir jetzt handeln!“ erklärt Melanie Rutten-Sülz, Geschäftsführerin von Solidaridad Deutschland e.V. Das internationale Netzwerk bringt Kleinbäuer*innen in Erzeugerländern zusammen, um ihre Produktion durch innovative landwirtschaftliche Praktiken zu verbessern.
Die drastische Situation wird durch neue Forschungsergebnisse untermauert: Der Kaffeesektor erwirtschaftet enorme Gewinne, doch nur ein Bruchteil davon kommt bei den Kleinbäuer*innen an! In 80 % der Kaffee produzierenden Länder liegt das Einkommen unter der Armutsgrenze. Die alarmierenden Prognosen besagen, dass bis 2025 97 % der derzeit nutzbaren Arabica-Kaffee-Anbauflächen in Brasilien durch den Klimawandel unbrauchbar werden könnten. Aktionen für eine nachhaltigere Kaffeeproduktion sind dringender denn je!
Tipps für nachhaltigen Kaffeegenuss
Die Verbraucher*innen stehen in der Verantwortung! Melanie Rutten-Sülz hebt hervor, dass viele wenig über die Herkunft ihres Kaffees wissen. Doch mit ein paar einfachen Kriterien kann jeder beim Kauf umweltfreundlicher und fairer Kaffeewählen:
- 1. Nachhaltigkeitsstrategien prüfen: Ein Blick auf die Strategien der Kaffeeröster zeigt, dass keine der elf größten Röstereien wirklich zufriedenstellende nachhaltige Lieferketten bietet. Nur zwei Röster haben aussagekräftige Strategien veröffentlicht.
- 2. Auf Siegel achten: Fairtrade-Siegel garantieren Mindestpreise und Prämien für Kaffeebäuer*innen, können aber noch keine existenzsichernden Einkommen garantieren. Es ist wichtig, die Wirksamkeit dieser Siegel zu hinterfragen.
- 3. Direkt handelbaren Kaffee wählen: Der direkte Handel ermöglicht Kaffeebäuer*innen bessere Preise ohne Zwischenhändler, aber hier fehlen gesetzliche Standards.
Um die Kaffeekleinbäuer*innen aktiv zu unterstützen, bietet Solidaridad Projekte an, die eine klimafreundliche Landwirtschaft fördern, indem Schattenbäume gepflanzt werden, die sowohl die Pflanzen schützen als auch die Luftqualität verbessern.