Bergen. Auf Rügen ist die Jagdsaison in vollem Gange! Ab dem ersten Novemberwochenende bis zum 31. Januar wird auf der beliebten Insel wieder gezielt gejagt. Jäger, Treiber und ausgebildete Hunde sind unterwegs, um Rehe, Rotwild und Wildschweine ins Visier zu nehmen. Aber aufgepasst! Spaziergänger, Pilzsammler und Autofahrer müssen während dieser aufregenden Zeit besonders vorsichtig sein. Es gibt viele Fragen: Warum wird in den Wäldern geschossen, und was sind die genauen Regeln?
Die Gesellschaftsjagden sind bereits gestartet und bringen eine Vielzahl von Tieren ins Fadenkreuz. Laut Thomas Nießen, dem Vorsitzenden des Jagdverbandes Rügen-Hiddensee, wird die Jagd nicht nur aus Tradition betrieben. Sie dient vor allem dem Naturschutz, um Schäden in der Forst- und Landwirtschaft zu vermeiden. Ein gesunder Wildbestand ist entscheidend, um einer Überpopulation entgegenzuwirken. „Eine Überpopulation kann zu einer ungesunden Bestandsentwicklung führen“, erklärt Nießen. Diese Jagden sind logistisch anspruchsvoll; sie erfordern präzise Planung und Verantwortung, um sowohl die Jäger als auch die Natur zu schützen.
Jagd mit Verantwortung
Im Herbst wird gejagt, weil die Jungtiere nun selbstständig sind. Auch die dichte Belaubung im Sommer macht es schwierig, die Tiere zu beobachten. „Die Sicherheit der Unbeteiligten muss gewährleistet sein“, betont Nießen. Autofahrer in der Nähe von Jagdgebieten müssen ihre Geschwindigkeit drosseln. Jäger bitten die Spaziergänger, an anderen Tagen zu kommen, um Überlappungen zu vermeiden.
Die Faszination der Jagd geht über das bloße Erlegen von Tieren hinaus. Sie ist ein wichtiges Instrument zur Minimierung von Wildschäden. „Wo viele Tiere leben, gibt es auch mehr Schäden“, erklärt Landwirt und Jäger Karl Vater. Die Jagd spielt eine entscheidende Rolle im Gleichgewicht der Natur und der Landwirtschaft auf der Insel Rügen!