In Kassel brodelt es im Schulwesen! Die Schülerzahlen steigen, doch die Lehrer bleiben aus. Während die Gewerkschaft GEW Alarm schlägt und von einem akuten Lehrermangel spricht, sieht das Schulamt die Lage ganz anders. Annette Knieling, die Leiterin des Schulamts Kassel, behauptet, die Personalsituation sei „vergleichsweise gut“. Doch die Realität ist komplexer: An Grundschulen und Förderschulen fehlen die qualifizierten Lehrkräfte!
„Wir können den Grundunterricht nicht vollständig mit ausgebildeten Lehrkräften abdecken“, warnt Christiane Stock von der GEW. Immer häufiger übernehmen unerfahrene Lehramtsstudierende den Unterricht, während die Schulen auf Personen mit Lehraufträgen angewiesen sind, um die Lücken zu füllen. Diese befristeten Verträge sind oft die einzige Lösung, um den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten. „In Extremfällen übernehmen sogar Studierende die Klassenleitungen“, berichtet Stock besorgt.
Schulamt sieht keine Dringlichkeit
Knieling bleibt jedoch gelassen. Sie betont, dass die unbesetzten Stellen nicht bedeuten, dass der Unterricht leidet. „Wir halten einige Stellen bewusst frei, um während des Schuljahres flexibel auf Bewerber mit gefragten Fächerkombinationen reagieren zu können“, erklärt sie. Dennoch gibt es einen klaren Mangel an Bewerbungen, besonders für Förderschulen und Grundschulen. Die Schulamtsleiterin räumt ein, dass die Auswahl an Lehrkräften nicht mehr so groß ist wie früher – ein Zeichen für einen Arbeitnehmermarkt, der auch vor dem Bildungssektor nicht Halt macht.
Die Situation ist alarmierend: Während die GEW auf die prekäre Lage hinweist, bleibt das Schulamt optimistisch. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen, doch eines ist klar: Die Schulen in Kassel stehen vor einer Herausforderung, die dringend gelöst werden muss. Die Suche nach qualifizierten Lehrern wird zum Wettlauf gegen die Zeit!
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