In einem bemerkenswerten Schritt setzen die hessischen Ermittler ihre Suche nach Hinweisen im Fall einer anonymen jungen Frau fort, deren Leiche vor über 23 Jahren im Main entdeckt wurde. Am 31. Juli 2001 hat man um 15:00 Uhr die stark verpackte Leiche der vermutlich 15- bis 16-jährigen Jugendlichen in Frankfurt-Nied gefunden. Auf ihre Identität muss noch immer gewartet werden, was die Schwere des Falls unterstreicht.
Die gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main und des Hessischen Landeskriminalamts (HLKA) hebt hervor, dass die Kampagne "Identify Me" fortgesetzt wird. Diese internationale Fahndungskampagne, die im Mai 2023 ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, insgesamt 46 ungeklärte Kriminalfälle zu bearbeiten. Darunter fallen mehrere Fälle aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden sowie neu beteiligte Länder wie Frankreich, Italien und Spanien. Jüngste Entwicklungen haben zu dieser Ausweitung geführt, um wichtige Hinweise aus der Bevölkerung zu erhalten, die zur Identifizierung der verstorbenen Frauen beitragen können.
Details zum Fall
Die Person, deren Identität gefunden werden soll, wies zahlreiche Anzeichen für Misshandlungen auf. So hatte sie laut kriminaltechnischer Untersuchungen keine durchgeführte zahnärztliche Behandlung und ein lückenloses Gebiss. Ihr Körper war tänzerisch gebunden,, mit einem Bettbezug und einem Frotteebetttuch umwickelt. Fachleute vermuten, dass der Leichnam zwischen zwölf und 24 Stunden im Wasser lag, bevor er gefunden wurde. Die Todesursache wird auf durch stumpfe Gewalt hervorgerufene schwere Verletzungen geschätzt.
Als besonders wichtig betrachtet die Ermittlungsbehörde die spezielle Art und Weise, wie die Leiche verpackt war. Eine Besonderheit stellt der Sonnenschirmständer dar, an dem der Körper befestigt war. Dieses spezielle Objekt, das europaweit in den Varianten einer niederländischen Firma vertrieben wird, könnte entscheidend für die Ermittlungen sein. Unter den Hinweisen, die erbeten werden, könnten auch solche über den Ursprung des Schirmständers Auskunft geben, da diese Hinweise möglicherweise auf den Standort oder die Umstände zurückführen, die mit dem Verbrechen in Verbindung stehen.
Zusätzlich richtet sich die Aufmerksamkeit auf die gewebten Bänder, sogenannte Nalas, die im asiatischen Raum zum Binden von Pluderhosen verwendet werden. Dies könnte einen kulturellen Kontext zu dem Fall aufzeigen.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main hat eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt für Hinweise, die zur Ermittlung des Tötungsdelikts führen könnten. Die Bürger sind aufgerufen, sich zu melden, sollte jemand Zeuge oder Kenntnis von relevanten Beobachtungen haben, insbesondere im Zeitraum vom 28. bis zum 31. Juli 2001 in Frankfurt-Nied.
Die Polizei Hessen erhofft sich von der Unterstützung der Öffentlichkeit entscheidende Fortschritte im Fall der unbekannten jungen Frau. Für potenzielle Hinweisgeber stehen die Kommunikationswege offen: telefonisch unter der Rufnummer 0611/83-8484 oder per E-Mail an ccu.hlka@polizei.hessen.de. zukünftigen Entwicklungen und Informationen zu diesem tragischen Fall könnten auch in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY ungelöst, die am 11. Dezember 2024 ausgestrahlt wird, behandelt werden. Weitere Informationen sind zu finden unter dem Fahndungslink zur Polizei Hessen.
Details zur Meldung
