Am 86. Jahrestag der schrecklichen Reichspogromnacht, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 auch Mönchengladbach erschütterte, fand eine bewegende Gedenkfeier statt. In dieser Nacht wurden Synagogen in Flammen aufgegangen, und die Erinnerungen an diese dunkle Zeit wurden lebendig. Besonders eindrucksvoll war der Moment für Eva Zangers, die Nichte des aus Mönchengladbach stammenden Hans Zangers. Sie erhielt endlich die offizielle Todesurkunde ihres Onkels, die den wahren Todeszeitpunkt und -ort dokumentiert: den 15. Februar 1941 in Hadamar. Ein Dokument, das für viele eine schmerzliche Wahrheit ans Licht bringt.
Die Wahrheit ans Licht gebracht
Die Geschichte von Hans Zangers ist tragisch und steht exemplarisch für die Schicksale vieler jüdischer Menschen während der NS-Zeit. Das Nazi-Regime hatte die Todesursache von Hans Zangers verschleiert und seiner Familie eine gefälschte Todesbescheinigung für den 16. März 1941 ausgestellt, die von einem natürlichen Tod in einem Berliner Bezirk sprach. Diese Fälschung war ein weiterer Versuch, die grausame Realität zu vertuschen und die Nachkommen im Ungewissen zu lassen. Eva Zangers‘ Erhalt der echten Todesurkunde ist ein wichtiger Schritt zur Aufarbeitung dieser dunklen Kapitel der Geschichte.
Die Gedenkfeier in Mönchengladbach war nicht nur ein Akt des Erinnerns, sondern auch ein Zeichen des Respekts für die Opfer und ihrer Familien. Die Veranstaltung bot den Teilnehmern die Möglichkeit, innezuhalten und die Schrecken der Vergangenheit zu reflektieren. In einer Zeit, in der das Gedenken an solche Gräueltaten von großer Bedeutung ist, bleibt die Hoffnung, dass solche Erinnerungen nie vergessen werden.