In einem dramatischen Schritt zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wird ein umfassender Maßnahmenplan vorgestellt! Auf der Jahrestagung der EKD-Synode in Würzburg, die bis Mittwoch dauert, wird das Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt am Montag einen revolutionären Plan präsentieren, der die Aufarbeitung und Prävention von Missbrauch in der Kirche grundlegend verbessern soll.
Maßnahmen gegen Missbrauch
Die unabhängige Studie, die zu Beginn des Jahres veröffentlicht wurde, deckte erschreckende Mängel im Umgang der Kirche mit den Opfern auf. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche, die von Priestern und anderen Kirchenmitarbeitern missbraucht wurden. Der neue Plan sieht unter anderem die Einrichtung einer zentralen, unabhängigen Ombudsstelle vor, die den Betroffenen in Konflikten mit der Kirche oder Diakonie zur Seite stehen soll. „Wir versuchen, glaubwürdig aufzuarbeiten und systemische Gefahren zu erkennen, wollen Menschen schützen“, betont die amtierende EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs. Doch nicht alle sind zufrieden: Betroffene, die nicht im Beteiligungsforum organisiert sind, haben eine Protestaktion angekündigt und fordern mehr Transparenz und bessere Dokumentation von Missbrauchsfällen.
Die Landeskirche Hannover hat bereits auf die Veröffentlichung der Studie reagiert und die Fallzahlen drastisch nach oben korrigiert. Zudem wurde festgestellt, dass vor allem Heimkindern zu geringe Anerkennungsleistungen von der Kirche gezahlt wurden. Anna-Nicole Heinrich, die Präses der Synode, erwartet, dass viele Betroffene während der Tagung anwesend sein werden. Ihre Stimmen sind entscheidend, und eine Anwältin wird deren Beiträge sammeln, um sie in die Debatte einzubringen. Die Zeit des Schweigens ist vorbei – die EKD steht unter Druck, endlich zu handeln!