Bremerhaven bietet mit seinen Maritimen Tagen ein spannendes Ereignis, das ganz im Zeichen der Schifffahrt steht. Ein besonders stolzes Exemplar unter den dort präsentierten Schiffen ist die „Astarte“, ein Kutter mit ganz eigener Geschichte. Das 1903 gebaute Traditionsschiff ist ein lebendes maritimes Denkmal, das durch die Gewässer der Nord- und Ostsee segelt. Bei den Feierlichkeiten wird die „Astarte“ in ihren Heimathafen, Bremerhaven, zurückkehren und ihre lange Tradition präsentieren.
Die Schiffergilde Bremen, die das Schiff in liebevoller Akribie restauriert hat, erklärt, dass die „Astarte“ in einem hervorragenden Zustand sei. Im Herbst und Winter 2023 wurden beide Masten des Kutters neu errichtet. Insbesondere der Achtersteven und mehrere Spanten im vorderen Bereich des Schiffs wurden ebenfalls erneuert, was die Robustheit und Sicherheit des Schiffes unterstreicht. Das Schiff wird als eines der kostbarsten maritimen Denkmäler Deutschlands angesehen, so die Sail Training Association Germany.
Eine lange Seefahrtgeschichte
Die „Astarte“ blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück. Bis 1952 war sie im Fischbetrieb aktiv und arbeitete für die Fischer-Familie Külper in Finkenwerder. Der Kutter war ursprünglich nur mit Segeln unterwegs, erhielt jedoch 1912 einen 12-PS-Motor für die Unterstützung. Nach ihrem letzten Einsatz in der Fischerei wurde die „Astarte“ zum Forschungskutter für das Senckenberg Institut in Wilhelmshaven umfunktioniert und später aus dem aktiven Dienst genommen.
Die Schiffergilde Bremen erwarb das stark abgewandelte Schiff 1978 und setzte alles daran, die „Astarte“ nach den Originalplänen des Altonaer Museums zu restaurieren. Hierbei halfen alte Zeichnungen und Modelle von Fachleuten für traditionelle Schiffe. Bereits 2002 konnte die Restauration abgeschlossen werden, die auch moderne Navigations- und Sicherheitstechniken einbezieht. Seither hat die „Astarte“ rund 250.000 Euro in ihre Rekonstruktion investiert, finanziert durch Spenden.
Ein Schiff mit Charakter
Die ursprüngliche Finkenwerder Fischerbezeichnung „HF 244“ ist bis heute erhalten geblieben und würdigt die Fischereigeschichte des Schiffs. Heutzutage nimmt die „Astarte“ vor allem Jugendliche auf und bietet ihnen die Möglichkeit, das Segeln zu erleben – eine Verbindung zur Seefahrtstradition, die in diesen Gewässern tief verwurzelt ist. Im Sommer war das Schiff auf Törn und hat unter anderem während der Kieler Woche angelegt, bevor es jetzt wieder zurück nach Bremerhaven kommt.
Die Maritimen Tage, die vom 14. bis 18. August 2024 stattfinden, bieten eine tolle Gelegenheit, mehr über die Seefahrt zu erfahren und die Schönheit der „Astarte“ hautnah zu erleben. Diese Veranstaltung wird zahlreiche Besucher anziehen, die sich für die beeindruckende maritime Tradition interessieren. Mit ihrer langen Geschichte und dem pflichtbewussten Erhalt durch die Schiffergilde ist die „Astarte“ nicht nur ein Schiff, sondern ein lebendiges Stück maritimer Kultur.
Die Rückkehr des Kutters zur Hafenstadt wird mit einem vielfältigen Programm gefeiert, in dem sich alles um Schiffe und die maritime Umgebung dreht. Besucher können sich auf ein Event mit über 80 Schiffen und 60 Konzerten freuen, die das maritime Erbe Bremerhavens in den Fokus rücken. Die „Astarte“, die nach der Göttin der Seefahrer benannt ist, verspricht ein Highlight dieser Tage zu werden. Eine tiefere Analyse ihrer Geschichte und Bedeutung bietet der Artikel von www.merkur.de.
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