Im Süden Deutschlands kämpfen zwei betroffene Personen unermüdlich um ein Dach über dem Kopf und eine bessere Zukunft. Anna R., eine 78-jährige Rentnerin aus Bad Tölz, sucht verzweifelt nach einer barrierefreien Wohnung. Trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkungen und einer tragischen Lebensgeschichte gibt sie nicht auf. „Wenn ich aus dieser Wohnung ausziehen muss, stehe ich auf der Straße“, sagt sie. Sie leidet an schwerer Arthrose und muss täglich 14 Medikamente einnehmen. Leider hat sie keinen Wohnberechtigungsschein, da ihre Witwen- und Halbwaisenrente minimal über der Einkommensgrenze liegt. Ihre Lage ist kritisch, und viele Menschen im Landkreis hoffen, dass sie Unterstützung erhält, um eine geeignete Bleibe zu finden, wie Merkur berichtet.
Wachsende Obdachlosigkeit in Ulm
Währenddessen in Ulm, wo die Wohnungsnot alarmierende Ausmaße annimmt. Hans Liebtanz, 61 Jahre alt, ist dort nach einer Reihe unglücklicher Umstände im letzten Jahr ins Oblivion der Obdachlosigkeit geraten. Nach der Scheidung und dem Verlust seines Jobs während der Corona-Pandemie suchte Liebtanz verzweifelt nach stabilen Wohnverhältnissen. „Wohnraum gibt es ja genug, aber nur zu hohen Preisen“, klagt er. Im Jahr 2023 ließ die Caritas in Ulm mehr als 500 Obdachlose zählen. Die Situation spitzt sich immer weiter zu – Notunterkünfte sind überbelegt, und viele Menschen residieren unter prekären Bedingungen, während die Stadtverwaltung kämpft, den Druck zu verringern, wie Schwäbische.de feststellt.
Für viele bleibt die Hoffnung auf eine bleibende Lösung schwach. Für Liebtanz und seine Partnerin, Anna Pakanova, gibt es weder einen gemeinsamen Wohnheimplatz noch eine klare Perspektive auf einen Job. Während er seine Tage als Hausmeister bei der Caritas verbringt, teilen sie die Nacht in einem der spartanischen Übernachtungsnester. Die Realität für obdachlose Menschen hat sich in den letzten Jahren drastisch verschlechtert, da der Druck auf den ohnehin schon angespannten Wohnungsmarkt wächst und viele Vermieter es vorziehen, an sozial schwächere Mieter nicht zu vermieten. Dieser Umstand verleitet viele zu einem Teufelskreis aus Armut und Verzweiflung, während der Winter näherrückt.
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