In einem schockierenden Vorfall in der Tangersdorfer Heide haben Wölfe brutal zugeschlagen und eine Schafherde attackiert. Die Agrargenossenschaft Beenz bei Lychen, die sich in der Vergangenheit als Musterbeispiel für effektiven Herdenschutz präsentierte, hat jetzt zu kämpfen. Bereits 29 tote Schafe und verängstigte Tiere sind die verheerende Bilanz eines unerwarteten Übergriffs, der die Schafhalter in Alarmbereitschaft versetzt hat.
Schnell wird klar: Trotz intensiver Vorbereitungen und moderner Zauntechnologie sind die Wölfe in der Lage, die Sicherheitsmaßnahmen zu überwinden. Bei einem Besuch der Herde zeigt sich, wie verängstigt die Tiere wirklich sind: Sie ducken sich in den Gehegen und lassen sich nicht einmal von ihrem Schäfer anlocken. "Wir hatten nach dem Wolfsübergriff noch gar keine Chance, alle Schafe einzutreiben", berichtet Dirk Blume, der die erschütternde Situation genau beobachtet. Hier ist nicht nur das emotionale Wohl der Tiere in Gefahr, es geht auch um die Existenzgrundlage der Schafhalter.
Veraltete Schutzmaßnahmen?
Die Agrargenossenschaft Beenz hat immense Ressourcen in den Herdenschutz investiert, doch die jüngsten Entwicklungen werfen Fragen auf. Dirk Blume erklärt, dass selbst bei einem mobilen Zaun, der mit über 4000 Volt gesichert ist, die Wölfe nicht abgehalten werden konnten. "Wir haben jetzt gemeinsam mit der zuständigen Wolfsmanagerin die Höhe des Zauns erhöht", so Blume. Doch der Schock sitzt tief: Tiere tot zu sehen und zu wissen, dass die Wölfe es gelernt haben, setzt ihn schwer zu.
Die Schafhalter stehen nun vor der Herausforderung, alternative Schutzmaßnahmen zu evaluieren. Herdenschutzhunde kommen für Blume nicht infrage. Ihre Schafe seien nicht daran gewöhnt und könnten noch mehr Stress dadurch erfahren. Der Druck auf die Agrargenossenschaft Beenz ist enorm: Mit einer Herde von 1100 Tieren im Rückstand und dem Drang, sie zu schützen, bleibt wenig Zeit für Lösungen. Der bevorstehende Winter könnte alles noch komplizierter machen.
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