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In Kroatien stehen die Präsidentschaftswahlen vor der Tür, und der klare Favorit ist der amtierende Präsident Zoran Milanović. Unterstützt von der größten Oppositionspartei, den Sozialdemokraten, und mehreren kleineren linken und liberalen Parteien, tritt der 58-Jährige mit dem Slogan "Den Präsidenten als Präsidenten" an. Trotz seiner führenden Position in den Umfragen, die ihm rund 35-40 Prozent der Stimmen prognostizieren, reicht dies nicht für einen Sieg im ersten Wahlgang, der eine absolute Mehrheit von über 50 Prozent erfordern würde. Sollte er in die Stichwahl kommen, scheinen seine Aussichten jedoch deutlich besser, da die Umfragen ihn auch dort überlegen zeigen, wie kleinezeitung.at berichteten.
Die Wahl findet am Sonntag statt, und über 3,76 Millionen Kroaten sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahllokale öffnen ihre Türen von 7.00 bis 19.00 Uhr. Besonders bemerkenswert ist, dass auch im Ausland lebende Kroaten, unter anderem in Österreich, ihre Stimme in 38 Ländern abgeben können. Während die politische Konkurrenz für Milanović im linken Lager begrenzt ist, hat sich im rechten Spektrum mit Dragan Primorac ein ernstzunehmender Herausforderer herauskristallisiert. Obwohl Primorac mit fast einem Viertel der Stimmen in Umfragen angegeben wird und die Unterstützung der Regierungspartei HDZ hat, wird er oft als farblos und ohne Charisma beschrieben. Seine Möglichkeiten zur Überwindung des Wahlkampfes bleiben fraglich, während Milanović als scharfer Kritiker des Ministerpräsidenten Andrej Plenković auftritt und die Stagnation der aktuellen Regierung anprangert.
Wahlkampf mit wenig Brimborium
Der Wahlkampf wurde von einem Mangel an finanzieller Ausstattung und medienwirksamen Auftritten geprägt. Milanović selbst gibt nur wenig Geld aus und nutzt seine offiziellen Aktivitäten für Medienauftritte. Die politische Beratung deutet darauf hin, dass die Wähler oft verwirrt über die tatsächlichen Positionen des Präsidenten sind, der sowohl linke als auch rechte Ansichten verkörpert. Währenddessen befinden sich zwei Frauen auf den Plätzen drei und vier der Umfragen, deren Chancen auf die Stichwahl jedoch als äußerst gering eingeschätzt werden. Derzeit bleibt abzuwarten, wie sich die erste Wahlrunde entwickeln wird, insbesondere im Hinblick auf die möglichen weiteren Runden, die, laut den politischen Prognosen, bereits für Mitte Jänner angedeutet werden.
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