Die Diskussion um den möglichen Umzug der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) in das ehemalige Lafayette-Gebäude in der Friedrichstraße bleibt in Berlin hochbrisant. Kultursenator Joe Chialo (CDU) hält trotz großer finanzieller Unsicherheiten am Plan fest und sieht weiterhin Chancen für eine Realisierung. "Ich bin nicht derjenige, der diese wunderbare Idee zu Grabe tragen wird", erklärte Chialo gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Gespräche mit der Berliner Immobilienmanagement GmbH und dem Eigentümer Tishman Speyer würden fortgesetzt, was ihm Hoffnung gibt, dass eine Lösung gefunden werden kann. Berlin muss dringend sparen, gleichzeitig ist der dringend benötigte neue Standort für die ZLB ein zentrales Thema, insbesondere da die Bibliothek derzeit auf zwei Standorte verteilt ist.
Finanzielle Bedenken der Stadt
Die finanzpolitischen Hürden sind jedoch nicht zu ignorieren. Finanzsenator Stefan Evers (CDU) äußerte sich skeptisch und sieht aus Kostengründen kaum Möglichkeiten für den Umzug. "Für das Jahr 2025 gibt es keine Veranschlagung für eine entsprechende Maßnahme", machte Evers deutlich. Die finanziellen Mittel für die kommenden Jahre müssten konsolidiert werden, was bedeutet, dass die Chancen für eine Realisierung des Umzugs in den nächsten Jahren gering sind. Er betonte, dass zwar Interesse an der ZLB im Herzen der Stadt besteht, aber die finanziellen Rahmenbedingungen es schwierig machen, das Projekt weiterzuverfolgen. Ein weiterer Aspekt, den Evers hervorhebt, ist die aktuell hohe finanzielle Belastung des Landes, die eine dringend nötige Modernisierung der Bibliothek behindert.
Zusätzlich wird das Galeria-Kaufhaus am Alexanderplatz als möglicher alternativer Standort diskutiert, wo der Fokus zunächst auf der Rettung von Arbeitsplätzen liegt. Chialo stellte klar, dass die Priorität momentan darauf liegt, bestehenden Standorte zu unterstützen. In der laufenden Debatte um den Umzug bleibt der Kauf des Lafayette-Gebäudes mit einer Schätzung von rund 589 Millionen Euro ein weiteres elementares Thema für die zukünftige Stadtentwicklung, über das weiterhin verhandelt werden muss. Ob die leidenschaftlichen Bestrebungen des Kultursenators letztlich Erfolg haben werden, bleibt abzuwarten, während in der Stadt ein kreativer Umgang mit den begrenzten Ressourcen gefordert ist.
Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe die Berichte von n-tv und rbb24.
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