Erding

Jugendliche in Erding sprechen sich gegen Wehrpflicht aus – Was nun?

Die Diskussion über eine mögliche Rückkehr zur Wehrpflicht in Deutschland hat in der politischen Landschaft an Fahrt gewonnen. Durch die Forderung der Unionsparteien auf dem CSU-Parteitag, die Wehrpflicht wieder einzuführen, wird das Thema erneut aufgegriffen. Doch wie sehen die Jugendlichen in Erding diese Idee? Im Allgemeinen sind die Meinungen gespalten, und viele äußern Bedenken bezüglich der russischen Aggressionen und anderer Kriege, die Ängste hervorrufen.

Die Wehrpflicht wurde 2011 ausgesetzt, was zu einem Rückgang der Truppenstärke und damit verbundener Infrastruktur führte. Auf dem CSU-Parteitag wurde jedoch diskutiert, die Wehrpflicht für Männer und Frauen als ersten Schritt einzuführen. Auch hinsichtlich sozialer Dienste haben die Befragten klare Vorstellungen und Alternativen.

Alternative Dienstpflichten und soziale Verantwortung

Paul Venus, ein 16-jähriger Schüler aus Berglern, steht der Bundeswehr skeptisch gegenüber und gilt die aktuelle politische Lage als heikel. Er plädiert für ein Freiwilliges Soziales Jahr, das ihm persönlich mehr zusagen würde. „Das könnte gute Grundlagen auch im Bereich Disziplin fördern“, fügt er hinzu.

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Auch Carolina Krompass spricht sich für ein verpflichtendes Jahr in sozialen Berufen aus, sieht aber eine schnelle Bewerbung in der Bundeswehr als wenig realistisch an, da viele attraktivere Berufe zur Verfügung stehen. „Es sollte auch die Möglichkeit geben, zwischen verschiedenen Berufen zu wählen“, schlägt sie vor.

Magdalena Deutinger sieht die Wehrpflicht möglicherweise als hilfreich an, um den Zusammenhalt unter Jugendlichen zu fördern. Jedoch hält sie die Idee, ausschließlich junge Menschen in die Bundeswehr einzuberufen, für unzureichend und fordert Alternativen im sozialen Sektor. Sie glaubt fest daran, dass die Wehrpflicht für beide Geschlechter gelten sollte, um Gleichberechtigung zu gewährleisten.

Jan Libertin, ebenfalls 16 Jahre alt, mag den Gedanken an die Wehrpflicht, unterstreicht aber die Notwendigkeit eines sozialen Jahres, um den Zwang zum Militärdienst zu vermeiden.

Die 17-jährige Antonia Lanzinger ist skeptisch; sie glaubt nicht, dass die Bundeswehr aktuell die Kapazitäten hat, alle jungen Menschen zur Musterung einzubestellen. Gleichzeitig plädiert sie für ein Modell der allgemeinen Dienstpflicht, bei dem sich jeder selbst aussuchen kann, wie er seinen Dienst leisten möchte. Dennoch hat sie Bedenken, selbst Soldatin zu werden, da sie die Vorstellung, im Notfall zur Waffe greifen zu müssen, nicht akzeptieren kann.

Diese Stimmen aus dem Landkreis Erding verdeutlichen, dass die Rückkehr zur Wehrpflicht und die Idee einer allgemeinen Dienstpflicht auf unterschiedliche Ansichten stoßen, die stark von den gegenwärtigen kriegerischen Auseinandersetzungen beeinflusst sind. Die Debatte wird sicher noch weitergeführt werden.

Quelle/Referenz
merkur.de

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