In der Gemeinde Arrach stehen bedeutende Veränderungen auf der Agenda. Zu den wichtigsten Punkten zählt die Neufestlegung der Hebesätze, die notwendig geworden ist, nachdem das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2018 das alte System zur Grundsteuerbewertung als verfassungswidrig erklärte. Diese Reform sorgt dafür, dass die Gemeinde ab dem 1. Januar 2025 die Hebesätze für Grundsteuer A und B auf jeweils 230 v.H. und die Gewerbesteuer auf 330 v.H. anpasst.
Geschäftsleiter Michael Weiß erläutert, dass diese Anpassungen darauf abzielen, das bisherige Einnahmeniveau aufrechtzuerhalten, wobei die individuelle Steuerlast jedoch variieren wird. Bürgermeister Gerhard Mühlbauer hebt hervor, wie viel Mühe und Arbeit in die Berechnung geflossen sind: „Da hängt viel Hirnschmalz und Arbeit drin“, sagt er.
Bauprojekte in der Gemeinde
Der Gemeinderat befasste sich auch intensiv mit verschiedenen Baugesuchen. Unter anderem wurde die Notsicherung eines denkmalgeschützten Getreidekastens in Ottmannszell genehmigt. Der Antragsteller plant, auskragende Bauteile zurückzubauen und das Gebäude wettergeschützt zu lagern. Der Getreidekasten, ein historisches Bauwerk aus dem Jahr 1612, wird mit dem Denkmalamt abgestimmt restauriert.
Darüber hinaus wurde einstimmig die Brandsanierung der Gastwirtschaft und Pension „Arracher Hof“ beschlossen, die in einen Übernachtungsbetrieb umgewandelt werden soll. Weitere gescheiterte Anträge betrafen den Neubau eines Einfamilienhauses und die Genehmigung eines Sichtschutzzaunes. Der Vorstand des Rechnungsprüfungsausschusses, Dominik Meindl, berichtete, dass alle offenen Punkte aus den Haushaltsberichten von 2021 und 2022 ordnungsgemäß geklärt wurden.
Auch im Bereich der digitalen Infrastruktur gibt es Fortschritte. Bürgermeister Mühlbauer informierte, dass die Gemeinde 75 digitale Pager für die Feuerwehr bestellt hat, um die Einsatzbereitschaft zu stärken. Die Gesamtkosten dafür betragen etwa 41.000 Euro, wobei der Großteil der Fördermittel des Freistaats Bayern stammt.
Ausbau der digitalen Infrastruktur
Zum Thema Breitband wolle die Gemeinde Arrach in Zukunft weiter aufrüsten. Trotz bereits vorhandener guter Bandbreiten fehlt es vielen Anwesen an einem Glasfaseranschluss, der für die modernisierte Grundstückserschließung unerlässlich ist. „Glasfaser kommunikation ist nicht mehr die Zukunft, sondern bereits die Gegenwart“, unterstreicht Mühlbauer. Da derzeit kein Anbieter bereit ist, den Ausbau eigenwirtschaftlich fortzusetzen, hat sich die Gemeinde entschlossen, am Ausbau mit dem Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur des Landkreises Cham teilzunehmen.
Für etwa 1.000 Adressen ist ein Glasfaseranschluss im Rahmen des Bauprojekts vorgesehen, dessen Beginn für das Jahr 2026 geplant ist. Nach den Förderungen bleibt der Gemeinde ein Eigenanteil von schätzungsweise 1,6 bis 2,4 Millionen Euro, eine Investition, die als notwendig erachtet wird, um die Lebensqualität der Bürger zu sichern.
Diese Neuerungen und Projekte zeugen vom Engagement der Gemeinde, die Herausforderungen der Gegenwart zu meistern und gleichzeitig die kulturellen und historischen Werte des Ortes zu bewahren. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.mittelbayerische.de.