In einem aufschlussreichen Vortrag hat die Stadt Bayreuth die neueste Bilanz ihres Klimamanagements vorgestellt. Ziel ist es, bis 2040 eine klimaneutrale Stadt zu schaffen, betont Klimaschutzmanagerin Gesa Thomas. Doch trotz beeindruckender Fortschritte gibt es alarmierende Nachrichten: „Wir haben unser Budget gerissen und das Klimaziel nicht erreicht“, gesteht sie. Eine ernüchternde Erkenntnis, die Fragen aufwirft.
Die Gründe für dieses Scheitern? Die Daten sind momentan lückenhaft und könnten die Höhe der Treibhausgasemissionen nicht genau abbilden. Der unerwartet hohe Energieverbrauch in den Jahren 2021 und 2022 – angefacht von der Energiekrise und langsamen Bauprojekten – trägt zur negativen Bilanz bei. „Die Sanierung von Gebäuden stellt aufgrund personeller Engpässe und längerer Genehmigungsverfahren eine besondere Herausforderung dar“, erklärt Thomas. Eine alarmierende Situation, die das Erreichen der Klimaziele erheblich erschwert.
Erfolge und positive Entwicklungen
Trotz der Rückschläge gibt es auch Lichtblicke. Ein herausragendes Beispiel ist die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED, die bis Ende des Jahres abgeschlossen sein wird. Dies führt zu einer Einsparung von etwa 300 Tonnen CO₂ jährlich! Auch im Bereich erneuerbare Energien tut sich viel: Bayreuth setzt auf innovative Projekte, wie etwa die kommunale Wärmeplanung, für die bereits Fördermittel genehmigt wurden.
Die neue Vortragsreihe zu klimafreundlichen Heizsystemen sorgt für großes Interesse; die Veranstaltungen sind teilweise ausverkauft. Zudem verfolgt Bayreuth fortschrittliche Mobilitätsstrategien und schafft einen Nachhaltigkeitsanzeiger im Tourismus, der bereits für den Stadtmarketingpreis nominiert wurde – eine Auszeichnung, die zeigt, dass nachhaltiger Tourismus in Bayreuth aktive Realität ist. Bayreuth arbeitet auch intensiv daran, Lebensmittelabfälle zu reduzieren und entwickelt Strategien zur Anpassung an den Klimawandel.
Doch die Frage bleibt: Wie geht es weiter? Die Förderung für das Klimaschutzmanagement läuft im November aus, und Gesa Thomas mahnt die Notwendigkeit an, die Erfolge auf nachhaltige Weise fortzuführen. „Wir müssen sicherstellen, dass diese wichtigen Projekte nicht ins Stocken geraten,“ betont sie, während die Stadt in eine entscheidende Phase ihrer Klimaschutzmission eintritt.