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Bayerisches Reinheitsgebot: Neuer französischer Brauer erobert Arnstein!

Valère Bonnin, ein 32-jähriger Brauer aus Frankreich, begeistert sich mit seinem Wechsel zur Bender-Brauerei in Arnstein im Sommer 2024 nicht nur für die traditionsreiche deutsche Bierkultur und das Reinheitsgebot, sondern bringt auch frischen Wind ins Team, während die Brauerei auf ein neues Zeitalter hofft!

Der französische Brauer Valère Bonnin hat seinen Platz in der deutschen Bierkultur eingenommen, nachdem er von Frankreich nach Arnstein in Bayern zog. Mit seinem Umzug folgt Bonnin einer Leidenschaft für das Brauen und wird Teil der traditionsreichen Bender-Brauerei.

Bonnin, der aus dem Juragebiet in Frankreich stammt, erzählt von seinem Werdegang: „Ich wuchs in Poligny auf und begann mit einer Ausbildung in einer Lebensmittelschule.“ Dort erlangt er erste berufliche Erfahrungen und vertieft seine Kenntnisse in Biotechnologie, spezialisiert auf fermentierte Getränke. Seine Karriere begann in der Brauerei Monaco, bevor er seine Fähigkeiten in Lyon bei der „Nepo“-Brauerei weiterentwickelte.

Unterschiede zwischen französischer und deutscher Braukultur

Bonnin ist fasziniert von den Unterschieden zwischen der französischen und der deutschen Brautradition. In Frankreich erlebte er einen Boom an Mikrobrauereien, hingegen betont er, dass in Deutschland tiefere Traditionen vorliegen. „In Deutschland gibt es viel mehr Tradition drumherum“, erklärt der 32-Jährige. Besonders das bayerische Reinheitsgebot, das den Brauern spezifische Vorschriften für Zutaten auferlegt, sieht Bonnin als große Herausforderung. „In Frankreich konnten wir mit Zutaten experimentieren, während ich hier in Deutschland gezwungen bin, mich an diese Regeln zu halten“, erklärt Bonnin.

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Sein Umzug nach Deutschland im Sommer 2024 war nicht nur beruflicher Natur. Auch seine Lebensgefährtin, die ursprünglich aus der Nähe von Würzburg stammt, spielte bei der Entscheidung eine Schlüsselrolle. Gemeinsam leben sie in Zell am Main. Bonnin musste sich auch mit sprachlichen Barrieren auseinandersetzen; er lernt nun Deutsch und hat Unterstützung bei der Kommunikation in der Brauerei.

Bonnins neuen Kollegen sehen in ihm einen wertvollen Zuwachs. Susan Schubert, die Inhaberin der Brauerei, hebt hervor, wie wichtig die Fachkenntnis ist: „Wenn er sein Handwerk nicht könnte, wären wir verloren.“ Bonnin ergänzt, dass die Kommunikation mit dem vorherigen Brauer Robert Keller zu Beginn durch die Sprachschwierigkeiten erschwert war, aber dennoch funktionierte.

Neuer Schwung im Team der Bender-Brauerei

Zusätzlich zu Bonnins Ankunft hat auch Sebastian Graper vor Kurzem die Brauerei betreten, um Paul Seubert zu ersetzen, der in den Ruhestand gegangen ist. Graper bringt seine Erfahrung als Brauer und Mälzer und hat seine Lehre in einer nun geschlossen Brauerei gemacht. Seubert selbst hat Graper ein Monat lang eingearbeitet, was sich als reibungslos herausstellte.

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Aber nicht nur die Brauer-Positionen haben sich verändert; die Geschäftsführung der Brauerei wird ebenfalls neu belebt. Rolf Grieshober wird als neuer Geschäftsführer zum Team dazustoßen. Nach 15 Jahren in einer anderen Branche hat er nun die Chance, seine unternehmerischen Fähigkeiten in der Brauerei auszuleben, unter der Leitung von Schubert, die als Geschäftsführerin weiterhin präsent bleiben wird. „Er beherrscht das Handwerk und sieht, was gefordert ist,“ merkt Schubert an, während sie den neuen Teamgeist der Bender-Brauerei beschreibt.

Das Team blickt optimistisch in die Zukunft. Schubert ist zuversichtlich, dass der Generationenwechsel dem Betrieb nicht nur Kontinuität, sondern auch neues frisches Denken bringt. „Mit einem verjüngten Team möchten wir, dass es weiterläuft wie bisher, jedoch mit neuen Ideen, die in den nächsten Monaten besprochen werden,“ fügte sie hinzu und zeigt damit ihr Vertrauen in die neue Mannschaft.

Die Geschichte von Valère Bonnin und seinem Team in der Bender-Brauerei zeigt eindrücklich, wie interkulturelle Erfahrungen und die Missachtungen traditioneller Grenzen zu neuen Innovationen in der Bierproduktion führen können. Bonnins Reise und die Veränderungen im Team verdeutlichen die lebhafte Entwicklung der deutschen Braukultur, die alte Traditionen respektiert, dabei jedoch Raum für neue Ansätze und Perspektiven schafft. Mehr über Bonnins Sicht auf die deutsche Bierkultur und seine Herausforderungen findet man hier.

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