AKW Gösgen: 46 Jahre ohne Sicherheitsnachweise – Gefahr für die Region!
Das AKW Gösgen in der Schweiz, seit 46 Jahren ohne Sicherheitsnachweis, birgt ernsthafte Risiken für die Region.

AKW Gösgen: 46 Jahre ohne Sicherheitsnachweise – Gefahr für die Region!
Das AKW Gösgen, in der Nähe von Basel gelegen, ist seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1979 ein besorgniserregendes Thema. In einem aktuellen Bericht hat die Schweizer Atomaufsicht ENSI eingeräumt, dass das Kraftwerk seit 46 Jahren grundlegende Sicherheitsanforderungen nicht erfüllt. Diese Diskrepanz könnte schwerwiegende Folgen haben, insbesondere wenn man bedenkt, dass ein Leck außerhalb des Reaktorgebäudes dazu führen könnte, dass der Reaktorkern nicht mehr adäquat gekühlt werden kann. Solche Sicherheitsmängel sind nicht neu und wurden bereits zur Jahrtausendwende festgestellt, als die Aufsicht sich noch von vereinfachten Berechnungen und unzutreffenden Behauptungen des Betreibers täuschen ließ.
Die Situation spitzte sich Ende Mai zu, als das AKW Gösgen aufgrund fehlender Sicherheitsnachweise stillgelegt wurde. Trotz dieser Stilllegung blieb die Stromversorgung der Schweiz stabil, was die Befürchtungen über die Abhängigkeit von atomarer Energie relativierte. Dennoch macht die Umgebungsgefahr das Kraftwerk zu einem kritischen Punkt in der schweizerischen Energiepolitik. Ein möglicher Kernschmelzunfall könnte nicht nur die Schweiz, sondern auch weite Teile Deutschlands erheblich gefährden, mit dem Risiko einer radioaktiven Kontamination, die bis nach Stuttgart und darüber hinaus Auswirkungen haben könnte.
Sicherheitsdefizite und Instabilität der Rohre
Laut dem aktuellen Bericht an die ENSI sind die angenommenen Stabilitäten der Kühlrohre im AKW Gösgen grundlegend falsch. Aktuelle Erkenntnisse zeigen, dass diese Rohre trotz des bisherigen Wissens instabiler sind, als ursprünglich angenommen. Das Risiko eines schweren Unfalls ist folglich höher als bisher behauptet. Es wäre notwendig, dass im Falle eines akuten Vorfalls innerhalb weniger Stunden weitreichende Evakuierungen in Deutschland organisiert werden müssten, was die Dimension des potentiellen Risikos verdeutlicht.
Im Jahr 2024 wurde im Rahmen der Inspektionen von der ENSI registriert, dass das AKW Gösgen 8 meldepflichtige Vorkommnisse aufwies. Während die meisten dieser Vorfälle als geringfügig eingestuft wurden, bleibt die Tatsache bestehen, dass die Sicherheitsüberprüfungen und die damit verknüpfte Kammer für die Beurteilung der Anlagenzustände unerlässlich sind. Beispielhaft nennt das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) die Kernkraftwerke Beznau und Leibstadt, bei denen ebenfalls Vorkommnisse gemeldet wurden, aber keine in dem Ausmaß kritischen Sicherheitsdefizite, wie sie in Gösgen beobachtet wurden.
Die aktuelle Diskussion um die Sicherheit des AKW Gösgen wird auch durch zukünftige Pläne für radioactive Abfälle und deren Entsorgung beeinflusst. So plant die Nagra im Jahr 2024 zwei Rahmenbewilligungsgesuche, die das langfristige Management radioaktiver Abfälle betreffen. Das Thema der Sicherheit und der erforderlichen Nachweise wird damit auch in einem breiteren Kontext zu einem vielschichtigen Anliegen in der Bevölkerung.
Die vorliegenden Informationen lassen nicht nur auf notwendige, sondern auch auf dringend geforderte Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitsstandards schließen. Die Diskussion um das AKW Gösgen und seine Sicherheitsmängel wird mit Sicherheit nicht enden, bis bedeutende Fortschritte erzielt werden.