Birgit Obermüller: NEOS Tirol wählt neue Hoffnungsträgerin!

Birgit Obermüller: NEOS Tirol wählt neue Hoffnungsträgerin!

Rund 70 Mitglieder der NEOS versammelten sich im Veranstaltungszentrum „Novum“ in Tirol, um eine neue Parteispitze zu wählen. Bei dieser Versammlung wurde Birgit Obermüller als einzige Kandidatin zur neuen Vorsitzenden der Tiroler NEOS gewählt. Obermüller, geboren am 19. August 1966 in Lienz, ist seit Oktober 2022 Mitglied des Tiroler Landtags und war zuvor in verschiedenen Bildungspositionen tätig, darunter als Volksschuldirektorin und Sonderschulleiterin. Sie plant, als Spitzenkandidatin bei der nächsten Landtagswahl anzutreten und wird die Nachfolge von Dominik Oberhofer antreten, der nach seinem Wechsel in den Nationalrat seinen Posten geräumt hatte. Bei der Landtagswahl 2022 erreichten die NEOS 6,29 Prozent der Stimmen, ein Anstieg um 1,08 Prozentpunkte, wobei die Partei bei zwei Mandaten blieb.

Die Versammlung begann mit einer Rede von Beate Meinl-Reisinger, gefolgt von einer Abschiedsansprache von Oberhofer, der seit 2016 an der Spitze der Tiroler NEOS war. Obermüller stellte sich den Mitgliedern kurz vor, bevor sie eine etwa 20-minütige Grundsatzrede hielt.

Birgit Obermüllers Werdegang

Birgit Obermüller hat einen beeindruckenden Bildungsweg hinter sich. Sie absolvierte die Volksschule in Oberlienz sowie das Bundesgymnasium und das Bundesoberstufenrealgymnasium in Lienz, wo sie 1985 die Matura ablegte. Ihre Lehramtsstudien für Sonder- und Volksschulen schloss sie 1998 ab, gefolgt von ihrem Bachelorabschluss 2001 und einem Master of Arts in Educational Leadership im Jahr 2016 an der Donau-Universität Krems.

Von 1987 bis 1994 war sie als Touristikkauffrau tätig, bevor sie in den Bildungsbereich wechselte. Obermüller unterrichtete bis 2011 an der Allgemeinen Sonderschule in Kufstein und wurde danach deren Schulleiterin. Im Jahr 2013 übernahm sie die Leitung der Volksschule Kufstein Zell, gab aber diese Position Anfang 2023 auf.

Politischer Kontext und Frauen in der Politik

Obermüllers Ernennung erfolgt in einem politischen Klima, in dem Frauen in führenden politischen Positionen nach wie vor unterrepräsentiert sind. Laut Berichten sind die politischen Gremien in Österreich nicht ausgewogen; nur etwa 10 Prozent der Gemeinden haben eine Bürgermeisterin. Österreich hat zwar das aktive und passive Wahlrecht für Frauen seit 1918, jedoch sind gesetzliche Regelungen zur Frauenquote im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern unterentwickelt. Der Frauenanteil in Regierungsinstitutionen und Parteien bleibt hinter den angestrebten Zielen zurück, wie sie von der VN-Frauenstatuskommission formuliert wurden.

Um eine ausgewogene Vertretung zu fördern, haben einige Parteien in Österreich interne Quotenregelungen für Wahllisten und Mandate eingeführt. Die Ernennung von Birgit Obermüller zur neuen Parteichefin könnte als Schritt in die richtige Richtung angesehen werden, um mehr Frauen in Entscheidungsträgerpositionen zu bringen und somit die Demokratie zu stärken.

Obermüllers Engagement für Bildung und Gleichstellung ist für die Tiroler NEOS von großer Bedeutung. Ihr Ziel, mehr Frauen in der Politik zu fördern, könnte einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Geschlechterverteilung in der politischen Landschaft leisten.