OMV startet Bau der größten Elektrolyseanlage für grünen Wasserstoff!
OMV baut in Bruck an der Leitha die größte Elektrolyseanlage für grünen Wasserstoff in Europa zur Dekarbonisierung der Raffinerie.

OMV startet Bau der größten Elektrolyseanlage für grünen Wasserstoff!
Das österreichische Unternehmen OMV setzt einen bedeutenden Schritt in Richtung der Herstellung von grünem Wasserstoff. Am 2. Oktober 2025 begann der teilstaatliche Erdölkonzern mit dem Bau einer Elektrolyse-Anlage in Bruck an der Leitha, die jährlich etwa 23.000 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren wird. Diese Anlage wird als die größte in Österreich und Südosteuropa gelten und gehört zu den fünf größten in Europa, wie OMV berichtet.
Der produzierte Wasserstoff wird über eine 22 Kilometer lange Pipeline zur Raffinerie in Schwechat geleitet, wo jährlich etwa 50.000 Tonnen Erdgas-Wasserstoff (H₂) verbraucht werden. Ziel dieser neuen Anlage ist es, zur Dekarbonisierung der industriellen Prozesse der Raffinerie beizutragen. Laut ÖKONEWS bleibt die langfristige Ausrichtung der OMV jedoch auf Erdöl und dessen Verarbeitung fokussiert.
Umwelteinflüsse und Investitionen
Für den Bau dieser fortschrittlichen Elektrolyseanlage investiert OMV einen mittleren dreistelligen Millionen Eurobetrag. Die Inbetriebnahme wird für Ende 2027 erwartet. Die neue Anlage wird Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Solar und Wasserkraft produzieren. Dies könnte jährlich bis zu 150.000 Tonnen CO2-Emissionen einsparen, was ungefähr 10% der aktuellen Emissionen der Raffinerie ausmacht. Diese Ansätze zur emissionsarmen Produktion stehen im Einklang mit den Zielen der Europäischen Union, die sich mit der Initiative der European Hydrogen Bank für die Förderung der Herstellung von grünem Wasserstoff befasst.
Die European Hydrogen Bank gewährleistet durch ihre Auktionsrunden finanzielle Unterstützung für Projekte zur Produktion von grünem Wasserstoff. In der letzten Runde wurden 61 Gebote aus elf europäischen Ländern eingereicht, was die anhaltende Nachfrage nach Lösungen zur Dekarbonisierung der Industrie und den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft zeigt.
Technologische Partnerschaften
Für die Umsetzung des vielversprechenden Wasserstoffprojekts hat OMV sowohl Siemens Energy als auch STRABAG als Partner gewonnen. Siemens Energy wird die Planung der Anlage übernehmen und zentrale Komponenten liefern, während STRABAG für die Bauausführung verantwortlich ist. Dieses konsolidierte Vorgehen unter einem EPC-Vertrag (Engineering, Procurement, Construction) soll sicherstellen, dass die neuen Technologien effizient implementiert werden.
Obwohl OMV nun in die Zukunft der Wasserstoffproduktion investiert, gibt es Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Die notwendige Erzeugung von grünem Strom muss nicht nur wirtschaftlich sein, sondern auch durch langfristige Power Purchase Agreements (PPAs) abgesichert werden. Zudem müssen die Transportstrukturen und die Abnahme des grünen Wasserstoffs tragfähige Geschäftsmodelle bieten, um den Markt erfolgreich zu etablieren, wie in den Analysen der Handelsblatt hervorgehoben wird.
Während OMV in das Wasserstoffzeitalter eintritt, bleibt abzuwarten, wie dieser Schritt die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens beeinflussen wird, dessen Wurzeln tief im Bereich fossiler Brennstoffe verankert sind.