Österreichischer Filmvisionär Otto Nemenz stirbt in Hawaii

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Der österreichische Kameratechniker Otto Nemenz, geboren 1941, verstarb am 4.11.2025 in Hawaii und hinterlässt ein filmisches Erbe.

Der österreichische Kameratechniker Otto Nemenz, geboren 1941, verstarb am 4.11.2025 in Hawaii und hinterlässt ein filmisches Erbe.
Der österreichische Kameratechniker Otto Nemenz, geboren 1941, verstarb am 4.11.2025 in Hawaii und hinterlässt ein filmisches Erbe.

Österreichischer Filmvisionär Otto Nemenz stirbt in Hawaii

Am 4. November 2025 verstarb Otto Nemenz friedlich auf Hawaii. Der geborene Judenburger, der 1941 als Sohn eines Österreichers und einer Griechin zur Welt kam, wuchs zwischen Wien und Istanbul auf. Seine Ausbildung in Feinmechanik und Optik absolvierte er an der HTL Mödling. Der frühe Einfluss seiner Heimat prägte seine künstlerische Karriere, die ihn schließlich nach Los Angeles führte. Bereits im Alter von 23 Jahren ließ er alles hinter sich und emigrierte in die USA, wo er kurze Zeit beim ORF arbeitete, bevor er sich der Filmwelt widmete.

In Los Angeles fand Nemenz seine Anfangsarbeit als Kameratechniker bei Panavision. Sein Können stellte er 1966 bei der Produktion des Formel-1-Films „Grand Prix“ unter Beweis. Mit einer Spezialisierung auf den Bau von Spezialobjektiven für Hochgeschwindigkeitsaufnahmen – von Rennwagen bis zu Schnellbooten – etablierte er sich in der Branche. 1979 gründete er die Otto Nemenz International, Inc. und stattete zahlreiche bedeutende Filme wie „No Country for Old Men“, „A Beautiful Mind“ und „Fast & Furious 8“ mit seinem Equipment aus.

Einfluss in der Filmindustrie

Nemenze war nicht nur ein technisches Genie, sondern auch ein Visionär und Mentor in der Filmbranche. Für seine herausragenden Leistungen erhielt er 1991 einen Award von der American Society of Cinematographers für ein spezielles Zoomobjektiv, das in „Terminator 2“ zum Einsatz kam. Zudem wurde er 2005 mit dem Goldenen Ehrenzeichen für seine Verdienste um die Republik Österreich geehrt. Im Laufe seiner Karriere gewann er nicht nur internationalen Respekt, sondern hinterließ auch einen bleibenden Eindruck bei seinen Kollegen.

Der österreichische Film hat eine lange und bewegte Geschichte, die mit der ersten Filmvorführung in Wien im Jahr 1896 begann. Obwohl die Entwicklung der Filmproduktion in Österreich zunächst schleppend verlief, nahm die Produktion in den 1920er Jahren zu, und das Land wurde zu einem bedeutenden Produzenten weltweit. Tragischerweise emigrierten viele Filmschaffende, darunter auch große Namen wie Billy Wilder, aufgrund von Verfolgung während der nationalsozialistischen Ära. Die Nachkriegszeit brachte eine Konzentration auf Heimatfilme, während in den 1960er Jahren der Neue Österreichische Film entstand, der in den 1980er Jahren international Beachtung fand.

Otto Nemenz, der sein handwerkliches Können mit kreativen Visionen verband, bleibt als eine Schlüsselfigur in der Schaffung von zeitlosen filmischen Meisterwerken in Erinnerung. Sein Erbe lebt durch die zahlreichen Projekte weiter, die von seinem Equipment profitierten und durch die Inspiration, die er vielen aufstrebenden Filmemachern bot.