In Gerasdorf, einer Stadt mit 12.000 Einwohnern nördlich von Wien, hat die FPÖ nach den Wahlen Ende Januar die Sozialdemokraten abgelöst und stellt nun erstmals in der Zweiten Republik den Bürgermeister. Dietmar Ruf, der designierte neue Stadtchef, kündigte bei einer Pressekonferenz an, dass die Stadtfinanzen in den Griff bekommen werden müssen. Er betonte, dass man „nur so viel Geld ausgeben kann, wie man hat“ und forderte eine Fokussierung auf essentiellen kommunalen Aufgaben wie dem Kanalsystem. „Die Hochwasserereignisse des Vorjahres haben gezeigt, wie wichtig funktionierende Versickerungsbecken sind“, so Ruf. Weitere Pläne beinhalten den Bau eines Pflegeheims sowie den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Kinderbetreuung, wie noe.orf.at berichtete.
Politischer Umbruch und Finanzsanierung
Die FPÖ konnte bei den Wahlen um 16,67 Prozent zulegen, was ihr insgesamt 12 Sitze im Gemeinderat sicherte. Ruf wurde als Vorzugsstimmenkönig geehrt, da er bei der Wahl 1.129 Stimmen erhielt – so viele wie kein anderer Politiker zuvor in Gerasdorf. Die SPÖ hingegen musste bei vergleichsweise stabilen 37,84 Prozent einen Sitzverlust hinnehmen und wird noch mit 14 Sitzen im Gemeinderat vertreten sein. Ruf erklärte, dass die Entscheidung für das neue politische Bündnis – eine Kooperation mit der ÖVP – nicht gegen die SPÖ, sondern im Sinne einer stabilen Finanzpolitik getroffen wurde. „Wir werden jeden Stein umdrehen, um stabile Gemeindefinanzen zu schaffen“, betonte er. Der designierte Vizebürgermeister Kaldun Hana ergänzte, dass man bereits in den ersten Schritten auch bei den Ausschüssen Einsparungen vornehmen wolle, um die Arbeitseffizienz zu steigern, als Kurier.at berichtete.
Während der Übergabe der Amtsgeschäfte steht mit der konstituierenden Gemeinderatssitzung am Dienstag ein wichtiger Termin an. Die neue Stadtführung konzentriert sich darauf, die finanziellen Grundlagen der Gemeinde zu stabilisieren und plant eine stärkere Einbindung der Stadträte, um Transparenz und Zusammenarbeit zu fördern. Der Vorjahresbürgermeister, Hans Jürgen Peitzmeier von der SPÖ, hatte nur kurz im Amt gedient und hinterlässt ein Erbe von hohen Schulden, welcher Ruf und Hana nun entgegenwirken möchten.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung
