Die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung hat eine wegweisende Entscheidung getroffen: Mit einer breiten Mehrheit wurde der Weg für den Bau eines neuen Schauspielhauses im Bankenviertel freigemacht. Die Stadt wird ein Erbbaurecht für ein Grundstück an der Neuen Mainzer Straße von der Frankfurter Sparkasse für stolze 210 Millionen Euro erwerben, das über einen Zeitraum von 199 Jahren gilt. Diese Entscheidung stellt einen bedeutenden kulturellen Schritt dar, doch die Meinungen darüber sind geteilt. Während einige Kommunalpolitiker von einer „mutigen Investition in die Zukunft“ sprechen, gibt es auch kritische Stimmen, die den Beschluss als „Jahrhundert-Fehlentscheidung“ empfinden, wie die FAZ berichtete.
Ein neuer kultureller Hotspot
Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) betonte die kulturelle Relevanz des Projekts und sagte, dass die Entwicklung der Innenstadt durch eine kulturelle Aufwertung profitieren werde. Neben dem neuen Schauspiel wird auch der Neubau der Oper am Willy-Brandt-Platz geplant, was die Schaffung einer neuen Kulturmeile zwischen dem Jüdischen Museum und der Alten Oper vorantreibt. Die Stadt erhofft sich von diesem Projekt eine langfristige Aufwertung des Stadtbildes und mehr Anziehungskraft für kulturelle Veranstaltungen, wie bereits zuvor Tagesschau berichtete.
Trotz der positiven Stimmen gibt es Bedenken bezüglich der finanzielle Belastungen. Experten schätzen die Gesamtkosten für das gesamte Theaterprojekt könnten leicht über 1,6 Milliarden Euro steigen. Kritiker warnen vor einer langfristigen finanziellen Belastung der Stadt und sprechen von einem unklaren Finanzierungsplan. Der künftige Architektenwettbewerb sowie die noch ausstehenden Verhandlungen des Erbbaurechtsvertrags sind entscheidende Schritte, die den Fortgang des Projektes beeinflussen könnten. Sollte es hier zu Problemen kommen, könnten die Pläne gefährdet sein.
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