Im kleinen Dorf Dragun wird ein geschichtsträchtiges Gebäude abgerissen, das über 120 Jahre als kulturelles Zentrum diente. Die diskothek „Freestyle“, die von 1991 bis 2004 für unzählige Feiern und junge Nächte bekannt war, fällt dem Abrissbagger zum Opfer. Diese einstige Diskothek war nicht nur ein Ort des Vergnügens, sondern auch ein Bestandteil des Dorflebens seit mehr als einem Jahrhundert, als dort in den 1920ern und 30ern schon Tanzveranstaltungen stattfanden, wie der Bürgermeister Erich Weidemann erzählt. Der Abriss, der dem Bau neuer Wohnräume weicht, ist für die Dorfgemeinschaft ein bedeutender Verlust, denn die Diskothek hatte bis heute einen gewissen Kultstatus, an den viele mit der jährlich stattfindenden Revival-Party erinnern.
Der Baggerschaufel frisst sich Stück für Stück durch die Wände des historischen Gebäudes, das in den letzten zwei Dekaden als „Dodge City“ bekannt war. Weidemann erinnert sich an die lebendigen Nächte, die die junge Bevölkerung anlockten, aber auch an die Probleme, die mit dem Betriebsende kamen, als die Besucher nicht mehr nur zum Feiern kamen, sondern auch die Nachbarschaft störten. Später wurde das Gebäude verkauft, und die letzte Party liegt mittlerweile 20 Jahre zurück. Jetzt sind es die Überreste dieser Traditionen, die den Abriss begleiten, da Zeitzeugen der Geschichte Relikte der Diskothek an die Gemeinde übergeben haben, um die Erinnerungen lebendig zu halten.
Ein weiteres Kapitel der DDR-Geschichte schließt sich
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