Schwere Vorwürfe erschüttern das Motorradunternehmen KTM: Inmitten von finanziellen Turbulenzen und drohender Insolvenz sehen sich immer mehr Mitarbeiter genötigt, vorzeitige Austritte zu unterzeichnen. Wie Heute berichtete, sollen Angestellte unter Druck gesetzt worden sein, eine Blanko-Vorlage für den Austritt zu unterschreiben – eine Drohung, die erschreckende Dimensionen annimmt: "Wenn du nicht unterschreibst, dann putzt du das Klo!" Die Berichte zeigen, dass Beschäftigte trotz Kündigung weiterhin ins Unternehmen müssen, um ihre Arbeitszeit abzusitzen, obwohl sie keine produktiven Tätigkeiten mehr haben. Dies führt zu psychischen Belastungen, mit Schlafstörungen und Konzentrationsproblemen, wie ein betroffener Mitarbeiter schildert.
Fehlender Rückhalt vom Betriebsrat
Die Wahrnehmung, dass der Betriebsrat nicht auf der Seite der Arbeitnehmer steht, ist weit verbreitet. Beschwerden über mangelnde Unterstützung und Transparenz verstärken das Gefühl der Hilflosigkeit unter den Beschäftigten. Ein weiterer Arbeitnehmer berichtet, dass er keinen Rückhalt vom Betriebsrat spüre und die Belegschaft im Dunkeln gelassen werde. "Sie wollen uns unsere letzte Würde nehmen", beschreibt er die Situation. Zudem haben die Mitarbeiter erfahren, dass die versprochenen Dezemberlöhne vor Weihnachten nicht überwiesen werden können, was die Drucksituation zusätzlich verschärft.
Auf die Vorwürfe reagierte ein Sprecher der Konzernmutter Pierer Industrie AG, der jeglichen Druck auf die Mitarbeiter vehement abstreitet. "Wir üben selbstverständlich keinen derartigen Druck aus", betonte er, während die Realität in den Betrieben offensichtlich anders aussieht. In dieser angespannten Situation offenbart sich auch eine tiefere Problematik: Die Rolle des Betriebsrats und die Befugnisse von Betriebsratsmitgliedern, die unter Umständen im Konflikt mit dem Unternehmensinteresse stehen können. Laut Betriebsrat.com besteht die Möglichkeit eines Ausschlusses von Betriebsratsmitgliedern, wenn sie ihre Pflichten grob verletzen, was die Dynamik zwischen Mitarbeitern und dem Management weiter kompliziert.
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