Die Möbelkette kika/Leiner steht an einem entscheidenden Wendepunkt: Die Filialen sind aktuell noch geöffnet, da der Abverkauf von Beständen läuft. Doch dem drohenden Schicksal einer Schließung entkommt kein Standort, da alle 17 kika/Leiner-Filialen bald schließen sollen. Dies hätte zur Folge, dass alle 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter etwa 600 in Niederösterreich, ihre Jobs verlieren würden. Wie noe.ORF.at berichtet, sind viele Beschäftigte besorgt über ihre Zukunft. Die Gewerkschaft GPA fordert eine dauerhafte Stiftungslösung zur Unterstützung der Arbeitnehmer in der stark angespannten Handelslage.
Die Situation gestaltet sich angesichts der anhaltenden Krise des Unternehmens, die ihren Anfang bereits 2013 nahm, als äußerst schwierig. Laut nachrichten.at gab es seitdem drei Eigentümerwechsel. Zuletzt meldete das Unternehmen Insolvenz an, da der Handelsmanager Hermann Wieser es versäumte, finanzielle Mittel oder einen Investor zu finden. Dabei wurden bereits 23 von 40 Filialen während der ersten Sanierung geschlossen. Die Gewerkschaft sieht noch gute Chancen für die gut ausgebildeten Mitarbeiter am Arbeitsmarkt, dennoch drängt sie auf eine Arbeitsstiftung, um die Neuorientierung der Betroffenen zu erleichtern.
Ein schwerer Schlag für Betroffene
Ein bedeutendes Problem bleibt jedoch die Frage der Gehälter: Alle Beschäftigten von kika/Leiner sollen laut Informationen bis zum Jahresende die ihnen zustehenden Zahlungen, inklusive Gehalt und Weihnachtsgeld, erhalten. Diese Regelung erfolgt über den Insolvenzentgeltsicherungsfonds. Dennoch sind viele Kunden von der Insolvenz betroffen. Mehrere Kunden haben bereits angezahlt, zumeist ohne Aussicht auf Rückerstattung, da das Insolvenzrecht strenge Bestimmungen vorsieht. Insolvenzverwalter Leitner appelliert, den Unmut über die Situation nicht an den Mitarbeitern auszulassen, die ebenfalls Opfer der Misere sind. Der Konkurs von kika/Leiner wird voraussichtlich die Marktsituation im Möbelhandel weiter verschärfen und die Wettbewerbslandschaft neu gestalten, was bereits durch die steigenden Marktanteile von Unternehmen wie XXXLutz und Ikea zu erkennen ist.
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