Sportpionier Walter Odreitz erhält Goldenes Verdienstzeichen!
Prof. Mag. Walter Odreitz, Pionier im Behindertensport, wurde für über 30 Jahre Engagement geehrt. Inklusion und Chancengleichheit im Fokus.

Sportpionier Walter Odreitz erhält Goldenes Verdienstzeichen!
Prof. Mag. Walter Odreitz, ein engagierter Vorreiter im Behindertensport und Pionier des Frauensports, wurde kürzlich mit dem Sportverdienstzeichen in Gold ausgezeichnet. Diese Ehrung erhielt er von Landeshauptmann Peter Kaiser. Odreitz, der auf eine über dreißigjährige Karriere im Basketball zurückblicken kann, war sowohl Funktionär als auch Trainer und Pädagoge. Sein Motto „Förderung der Chancengleichheit“ prägt seine Arbeit und sein Engagement für den Behindertensport.
In seiner Funktion als Basketball-Referent an Kärntens Schulen seit 1985 hat Odreitz die inklusive Sportlandschaft maßgeblich mitgestaltet. Er erhielt zudem eine positive Resonanz durch die Entwicklung des Behindertensports bei der DSG, die 1987 zur Ausrichtung des Internationalen Bundesportfestes führte. In seiner Zeit am Lehrerberatungszentrum und in der Diözesangemeinschaft hat er zahlreiche therapeutische Hilfsangebote für Jugendliche im Klagenfurter Josefinum aufgebaut.
Inklusion im Sport als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Odreitz’ Engagement ist nicht nur auf seinen eigenen Bereich beschränkt. Inklusion im Sport hat sich als ein zentrales Thema etabliert, das über die Grenzen von Einzelinitiativen hinausgeht. Gemeinsamer Sport fördert Akzeptanz und Toleranz, reduziert Vorurteile und Berührungsängste. Sport hat eine wichtige soziale Funktion, da er Fähigkeiten vermittelt, die über die Sportarena hinaus in andere Lebensbereiche hineinwirken. Inklusion wird durch die Haltung zur Integration von Menschen mit Behinderungen im Sport entscheidend beeinflusst, wie die Aktion Mensch darstellt.
Trotz der unterzeichneten UN-Behindertenrechtskonvention von 2009 und der anschließenden Entwicklung von Aktionsplänen zur Umsetzung, bleibt der Organisationsgrad von Menschen mit Behinderung im Sport unterdurchschnittlich. Der Professor Thomas Abel von der Deutschen Sporthochschule Köln weist auf eine eklatante Unterrepräsentation hin: Nur 2,4% der Menschen mit Behinderung nehmen aktiv am Sportgeschehen teil, während der Anteil für nichtbehinderte Personen bei 9,6% liegt.
Inklusion durch Sport soll als eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung verstanden werden. Der Weg dahin ist jedoch noch lang, insbesondere wenn man die Herausforderungen in der Wahrnehmung des inklusiven Sports betrachtet. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung sind viele Sportstätten in Deutschland nicht barrierefrei, was die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen erheblich einschränkt. Nur etwa 4% der öffentlichen Sport- und Freizeitflächen sind inklusiv gestaltet.
Die Zukunft des inklusiven Sports
Die Notwendigkeit eines Mentalitätswandels wird deutlich, um Gleichwertigkeit zwischen Behinderten- und Nichtbehindertensport zu fördern. Aktuelle Zahlen zeigen, dass der Anteil der Menschen mit Behinderungen, die keinen Sport treiben, 55% erreicht, während dieser Anteil bei nichtbehinderten Personen bei 28% liegt. Gründe hierfür sind oft der Mangel an inklusiven Sportangeboten und unzureichende Zugänglichkeit.
Der organisierte Behindertensport hat in Deutschland eine lange Geschichte, die im Jahr 1888 mit der Gründung des ersten Gehörlosen-Sportvereins begann. In den letzten Jahrzehnten gab es zwar Fortschritte, doch sind weitere Maßnahmen zur umfassenden Einbindung von Menschen mit Behinderung im Sport notwendig. Es liegt an allen Beteiligten, inklusive Strukturen zu etablieren und den Zugang zum Sport für alle zu gewährleisten.
In diesem Kontext bleibt Walter Odreitz eine inspirierende Figur und ein gefragter Experte für Inklusion, auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben. Der Erfolg seiner Bemühungen zeigt, wie wichtig Sport für die soziale Teilhabe und das Wohlbefinden aller Menschen ist.