Gehaltsschlacht in der Sozialwirtschaft: 4% mehr für 130.000 Arbeiter!
Kollektivvertragsverhandlungen in der Wiener Sozialwirtschaft starten am Dienstag; 130.000 Beschäftigte fordern Gehaltserhöhung von 4%.

Gehaltsschlacht in der Sozialwirtschaft: 4% mehr für 130.000 Arbeiter!
Am kommenden Dienstag beginnen die Kollektivvertragsverhandlungen in der Sozialwirtschaft, die für rund 130.000 Beschäftigte von großer Bedeutung sind. Die Gewerkschaften GPA und vida haben bereits vor 2,5 Wochen ihre Forderungen an die Arbeitgeberseite übergeben. Ein zentraler Punkt dabei ist die Forderung nach einer Gehaltserhöhung von 4%, die deutlich über der Inflationsrate liegen soll. Ein Abschluss unter der Inflationsrate ist für die Arbeitnehmerseite nicht akzeptabel. Eva Scherz von der GPA stellt klar, dass die gute Arbeit der Beschäftigten auch angemessen honoriert werden muss.
Derzeit sind drei Viertel der Beschäftigten in der Sozialwirtschaft Frauen, und von diesen arbeiten wiederum drei Viertel in Teilzeit. Das macht deutlich, wie wichtig eine faire Vergütung und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen sind. Neben der Gehaltserhöhung fordern die Gewerkschaften auch Veränderungen in Bezug auf Arbeitszeiten und allgemeine Arbeitsbedingungen.
Die Position der Arbeitgeber
Yvonne Hochsteiner, die Vertreterin der Arbeitgeberseite, äußert sich skeptisch und sieht nur einen sehr geringen Spielraum für Gehaltserhöhungen. Sie berichtet von einer besorgniserregenden Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage, die mögliche Kürzungen in den kommenden Jahren nach sich ziehen könnte. Ein Beispiel für diese Kürzungen ist die Streichung des 15. Gehalts für Pflegekräfte in Salzburg.
Die Arbeitgeberseite betont ausdrücklich die Notwendigkeit, die soziale Infrastruktur zu sichern und die Versorgungssicherheit der Patienten nicht zu gefährden. In diesem Kontext wird die Herausforderung deutlich, sowohl die Interessen der Beschäftigten als auch die finanziellen Rahmenbedingungen der Anbieter in Einklang zu bringen.
Ergebnisse der bisherigen Verhandlungen
Im Vorfeld der Verhandlungen sind bereits signifikante Erfolge in anderen Bereichen erzielt worden. In der Sozialwirtschaft wurde unlängst eine Gehaltserhöhung von 4% erfolgreich in der dritten Verhandlungsrunde durchgesetzt. Dies betrifft sowohl die Mindest- als auch die IST-Gehälter, die gemeinsam mit Zulagen und Zuschlägen ebenfalls ansteigen. Zudem sollen große Flexibilitätszuschläge auf 50 Euro und kleinere auf 25 Euro angehoben werden.
Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass der Pflegezuschuss als Zusatzkollektivvertrag erhalten bleibt. Auch eine verbesserte Einstufung für Verwaltungsangestellte und eine soziale Absicherung für Tageseltern werden angestrebt. Diese Maßnahmen sollen dazu dienen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Branche für neue Fachkräfte attraktiver zu machen.
Die nächsten Treffen werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Diskussionen zwischen den Gewerkschaften und der Arbeitgeberseite entwickeln. Die Bereitschaft beider Seiten, aufeinander zuzugehen und Kompromisse zu finden, wird entscheidend für den zukünftigen Verlauf der Kollektivvertragsverhandlungen sein.
Für die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft bleibt zu hoffen, dass ihre Forderungen Gehör finden und die Verhandlungen zu einer für alle Seiten akzeptablen Lösung führen.
vienna.at berichtet, dass …
oegb.at informiert über aktuelle Kollektivvertragsverhandlungen.
gpa.at berichtet über die Gehaltserhöhung in der Sozialwirtschaft.