Tragödie im Spital Graz: Mutter verklagt nach Tod ihrer Neugeborenen
Aida Ö. verklagt ein Graz Spital nach dem Tod ihrer Tochter. Ein medizinischer Notfall wirft Fragen zum Gesundheitssystem auf.

Tragödie im Spital Graz: Mutter verklagt nach Tod ihrer Neugeborenen
Heute, am 2. November 2025, hat Aida Ö., eine junge Mutter aus Graz, wegen mutmaßlicher „fahrlässiger Tötung“ Klage gegen ein Krankenhaus eingereicht. Ihr größter Schmerz: Ihre Tochter Miriam starb nur zehn Minuten nach der Geburt. Laut oe24.at kam Aida Ö. bereits im sechsten Monat schwanger mit starken Schmerzen und Blutungen ins Spital.
Die behandelnde Ärztin äußerte dabei, dass sie nichts unternehmen könne und ging von einer Totgeburt aus. Diese Fehleinschätzung führte dazu, dass das Baby lebend zur Welt kam, jedoch wenig später verstarb. Aida Ö. hatte auf einen Inkubator bestanden, jedoch wurde ihr diese Unterstützung verweigert.
Ärztliches Bedauern und rechtliche Schritte
Der Anästhesist Frédérik Tömböl, der ebenfalls in den Fall involviert war, drückte sein Bedauern über den Vorfall aus. Aida Ö.s Anwältin, Karin Prutsch-Lang, erklärte, dass sie eine „Sachverhaltsdarstellung wegen fahrlässiger Tötung“ eingebracht habe. Sie weist darauf hin, dass sie regelmäßig Fälle von „Systemversagen“ im Gesundheitssektor bearbeite.
Prutsch-Lang ist der Meinung, dass der Fall von Aida Ö. symptomatisch für den Zustand des Gesundheitssystems in Graz ist. Auch die Medizin-Ethikerin Maria Kletecka-Pulker betont, dass jeder medizinische Eingriff Risiken birgt und Ärzte verpflichtet sind, „state of the art“ zu behandeln.
Der Zustand des Gesundheitssystems
Die Diskussion um die Qualität in der Gesundheitsversorgung wird im Kontext eines Berichts des Europäischen Observatoriums für Gesundheitssysteme und Gesundheitspolitik behandelt. Das sozialministerium.gv.at hat regelmäßige Analysen veröffentlicht, die das österreichische Gesundheitssystem beleuchten. In der vierten Ausgabe des Länderprofils aus 2019 werden insbesondere Reformen beschrieben, die seit 2013 in Kraft sind und die Koordination und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Regierungsebenen stärken sollen.
Diese Reformen sind entscheidend, um die Versorgungssituation zu verbessern und Vertrauen in das Gesundheitswesen zu schaffen. Auch die erneute Untersuchung der Fälle, wie die von Aida Ö., ist wichtig, um systematische Schwächen zu identifizieren und zu beheben. Der erfahrene Anästhesist Tömböl unterstützt die Anzeige von Aida Ö. und betont die Notwendigkeit einer individuellen Betrachtung von Fällen zur Verbesserung der medizinischen Praktiken.
Aida Ö. berichtete, sie habe erstmals im Health Talk von Ärzten mit ehrlicher Empathie ein „es tut mir leid“ gehört, was für sie sowohl Trost als auch ein Zeichen für die Notwendigkeit von Veränderungen im Gesundheitssystem darstellt.