Ein politisches Erdbeben erschüttert die globale Bühne: Die BRICS-Allianz rollt den roten Teppich für NATO-Länder aus. Diese provinziell anmutende Einladung könnte die Finanzlandschaft der Welt gehörig durcheinanderwirbeln. Westliche Nationen, die das Bündnis brüchig finden, stolpern über die De-Dollarisierungspolitik, die die BRICS-Länder vorantreiben. Seitdem der Westen Russland für den Einmarsch in die Ukraine sanktioniert hat, hat Moskau einen Weg gefunden, diese Sanktionen zu umgehen, indem es Rohöl zu ermäßigten Preisen an BRICS-Mitglieder verkauft.
Russlands Vorzeige-Diplomat Dmitry Peskov schmäht den Westen für seine bedingungslosen Allianzerwartungen: „Entweder ihr seid mit uns oder gegen uns.“ BRICS hingegen begrüßt jede Interessensbekundung offenherzig und hebt sich dadurch von den strengen Regeln ab, die NATO auferlegt. „In BRICS gibt es solche Bedingungen nicht“, erklärt Peskov mit unverhohlenem Spott gegenüber den Vorgaben der EU und NATO. „Hier hat jedes Mitglied genau die gleiche Bedeutung, und das macht unser Bündnis so anziehend.“
Spaltet sich die Welt neu auf?
Die Worte von Peskov sind deutlich: NATO-Länder können sich jetzt ohne Vorbehalte um eine Mitgliedschaft bei BRICS bewerben. Wo die USA in der NATO als Rückgrat gelten, hält bei BRICS niemand diesen Titel für sich beansprucht. Das, so Peskov, verdeutlicht die Gleichberechtigung innerhalb des Bündnisses. Russische Öllieferungen, die durch Saudi-Arabien zu europäischen NATO-Mitgliedern gelangen, illustrieren nicht nur die wirtschaftliche Flexibilität der BRICS-Staaten, sondern auch das Potenzial, das westliche Dominanzmonopole ins Wanken zu bringen.