Eine Million Streunerhunde in Indiens Hauptstadt dürfen wieder umherstreifen

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Nach einem langwierigen Rechtsstreit haben Indiens Straßenhunde in Neu-Delhi das Recht zurückgewonnen, frei umherzulaufen. Der Oberste Gerichtshof hat entschieden, dass die Hunde sterilisiert und anschließend an ihrem ursprünglichen Ort freigelassen werden sollen.

Nach einem langwierigen Rechtsstreit haben Indiens Straßenhunde in Neu-Delhi das Recht zurückgewonnen, frei umherzulaufen. Der Oberste Gerichtshof hat entschieden, dass die Hunde sterilisiert und anschließend an ihrem ursprünglichen Ort freigelassen werden sollen.
Nach einem langwierigen Rechtsstreit haben Indiens Straßenhunde in Neu-Delhi das Recht zurückgewonnen, frei umherzulaufen. Der Oberste Gerichtshof hat entschieden, dass die Hunde sterilisiert und anschließend an ihrem ursprünglichen Ort freigelassen werden sollen.

Eine Million Streunerhunde in Indiens Hauptstadt dürfen wieder umherstreifen

In Neu-Delhi, eines der größten städtischen Zentren Indiens, gibt es eine besondere Beziehung zwischen den Anwohnern und den Straßenhunden. Diese Tiere sind Teil des Stadtbildes und bedürfen dringend Unterstützung. Himanshi Varma hat im Laufe der Jahre unzähligen von ihnen geholfen und versorgt diese Hunde jeden Abend mit Essen. Ihre Mission begann vor sieben Jahren, als sie einen Welpen adoptierte, der unter der Treppe ihres Hauses zur Welt kam.

Hilfe für Straßenhunde in Neu-Delhi

Mit eigenen Mitteln hat Varma nicht nur für das Futter gesorgt, sondern auch mehr als 500 Hunde sterilisiert und viele weitere in liebevolle Zuhause vermittelt. „Es gibt keinen Zähler und kein Ende“, erklärt sie, während eine Gruppe von „Indies“, wie sie liebevoll genannt werden, in der Nähe spielt.

Kampf um die Rechte der Tiere

Am 12. August 2023 erließ der Oberste Gerichtshof Indiens jedoch eine umstrittene Entscheidung. Die Straßen Neu-Delhis sollten in Zukunft nicht mehr von Straßenhunden bewohnt werden dürfen. Dies geschah als Reaktion auf alarmierende Berichte über Hundebisse, die sogar zum Tod von Kindern führten. Daraufhin ordnete das Gericht an, dass alle Streuner innerhalb von acht Wochen in Tierheime gebracht werden sollten.

Diese Ankündigung führte zu einer Welle der Panik unter Tierschützern, da viele befürchteten, dass die nötige Infrastruktur zur Aufnahme von schätzungsweise einer Million Straßenhunden nicht vorhanden sei. Doch nachdem eine spezielle Richterbank die Entscheidung überdachte, wurde eine neue Regelung getroffen: Die eingefangenen Hunde sollen sterilisiert, geimpft und anschließend an denselben Ort zurückgebracht werden, es sei denn, sie gelten als rabieskrank oder aggressiv.

Die Reaktionen der Öffentlichkeit

Die Entscheidung löste gemischte Reaktionen aus. Während einige Tierschützer den neuen Beschluss als durchdacht betrachteten, äußerten andere große Bedenken. Rabies, eine Krankheit, die durch Hundebisse übertragen werden kann, stellt ein signifikantes Risiko dar. Laut der Weltgesundheitsorganisation ist Indien eines der Länder mit den meisten Todesfällen durch Rabies weltweit. Für viele Anwohner, wie die Medizinstudentin Shriya Ramani, ist die Kontrolle der Hundepopulation wichtig, jedoch soll dies auf humane Weise geschehen.

Die Herausforderung für Tierschutzorganisationen

Die Lage in den Tierheimen ist angespannt: Obwohl Varma und andere Tierschützer verzweifelt versuchen, einen sicheren Raum für die Hunde zu schaffen, sind viele Einrichtungen überlastet und kämpfen um finanzielle Mittel. Meenakshi Bareja von der Janm Foundation in Gurugram, die 78 Hunde betreut, beschreibt die tägliche Herausforderung: „Wir brauchen monatlich 500.000 Rupien und haben ständig einen Mangel“.

Diese stetige finanzielle Belastung führt dazu, dass viele Hunde medizinische Versorgung benötigen, die über einfache Kastration hinausgeht. Wie Bareja berichtet, können einige Tiere nicht einfach zurück auf die Straße entlassen werden, da sie verletzt oder krank sind.

Ein Lichtblick für die Straßenhunde

Sechzehn Tage nach der ersten Entscheidung des Obersten Gerichtshofs kam die Wende. Varma, die jeden Abend die Hunde füttert, konnte aufatmen: „Ich fühle mich, als würde ich die Welt erobern.“ Ihre Bemühungen, den Tieren ein besseres Leben zu bieten, haben nicht nur das Wohl der Hunde im Blick, sondern auch den Wunsch, sie zu behandeln, zu impfen und zu sterilisieren.

Ein effektiver und humaner Umgang mit den Straßenhunden in Indien wird auch in Zukunft eine Herausforderung bleiben. Aber mit dem Engagement von Menschen wie Varma und der Unterstützung der öffentlichen Meinung gibt es Hoffnung auf positive Veränderungen im Tierschutz.