Befreite Geiseln aus Gaza berichten über sexuelle Gewalt als Kriegswaffe

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Überlebende Geiseln aus Gaza berichten von sexualisierter Gewalt während ihrer Haft. Ein Bericht des Dinah Project hebt hervor, dass Hamas dies als „Kriegswaffe“ einsetzte.

Überlebende Geiseln aus Gaza berichten von sexualisierter Gewalt während ihrer Haft. Ein Bericht des Dinah Project hebt hervor, dass Hamas dies als „Kriegswaffe“ einsetzte.
Überlebende Geiseln aus Gaza berichten von sexualisierter Gewalt während ihrer Haft. Ein Bericht des Dinah Project hebt hervor, dass Hamas dies als „Kriegswaffe“ einsetzte.

Befreite Geiseln aus Gaza berichten über sexuelle Gewalt als Kriegswaffe

In einem erschütternden Bericht des Dinah Project, einer Gruppe israelischer Forscherinnen, haben dreizehn Frauen und zwei Männer, die die Geiselnahme durch Hamas überlebt haben, von sexueller Gewalt während ihrer Gefangenschaft in Gaza berichtet. Die Erkenntnisse stammen aus einem detaillierten Bericht, der am Dienstag veröffentlicht wurde.

Erfahrungen der Überlebenden

Die Experten des Dinah Project, alle Frauen, sammelten Augenzeugenberichte von den 15 zurückgekehrten Geiseln sowie von weiteren Überlebenden und Ersthelfern. Eine der Überlebenden berichtete von einem versuchten Vergewaltigungsübergriff während der Terroranschläge vom 7. Oktober 2023. Die Berichte, kombiniert mit forensischen Untersuchungen und Bildmaterial, führten zu der Schlussfolgerung, dass Hamas sexuelle Gewalt systematisch als „Waffe des Krieges“ eingesetzt hat.

Systematische sexuelle Gewalt

Laut Bericht wurde eine weibliche Geisel unter Androhung von Waffengewalt geschlagen und sexuell angegriffen. Sie war drei Wochen lang mit einer Eisenkette an den Knöchel gefesselt und immer wieder nach ihrem Menstruationszyklus gefragt worden. Viele der 15 früheren Geiseln berichteten von Drohungen mit Vergewaltigung in Form von Zwangsheiratsangeboten. Fast alle erlebten verbale sexuelle Belästigung sowie teilweise körperliche Belästigung, einschließlich unerwünschtem Berühren.

Internationale Reaktionen

Israel hatte in der Vergangenheit internationale Organisationen, darunter die UN, kritisiert, weil sie die weitverbreitete sexuelle Gewalt, die von Hamas während der Anschläge am 7. Oktober begangen wurde, ignoriert hätten. Das Dinah Project, gegründet, um Opfern sexueller Gewalt nach den Anschlägen Gerechtigkeit zu bringen, wird von der rechtlichen Expertin Ruth Halperin-Kaddari und Sharon Zagagi-Pinhas, der ehemaligen Oberstaatsanwältin der Israel Defense Forces, geleitet.

Anerkannte Gewalt durch die UN

Die erste offizielle Anerkennung der sexuellen Gewalt durch die UN kam etwa fünf Monate nach den Anschlägen. Nach einem Besuch in Israel veröffentlichte die UN-Sonderbeauftragte für sexuelle Gewalt in Konflikten, Pramila Patten, einen Bericht, in dem sie bestätigte, dass es berechtigte Gründe zur Annahme gibt, dass konfliktbezogene sexuelle Gewalt an mehreren Orten stattfand. Es gab eindeutige Beweise dafür, dass Geiseln in Gaza sexuellen Übergriffen ausgesetzt waren.

Überforderung der Einsatzkräfte

Die Ausmaße der Gräueltaten an dem Tag der Anschläge überforderten die Rettungskräfte und Ermittler. Nach jüdischen Bräuchen müssen Leichname so schnell wie möglich beerdigt werden, was dazu führte, dass sich die ersten Helfer, viele davon orthodoxe jüdische Freiwillige, mehr auf die Bergung der Leichname konzentrierten, als auf eine Untersuchung. Oft hatten die Behörden nicht die Gelegenheit, ausreichende forensische Beweise zu sammeln, da sie an den Tatorten während der andauernden Angriffe eintrafen.

Aufruf zur Anerkennung der Verbrechen

Mit der Zeit, als weitere Geiseln freigelassen wurden und den Opfern Zeit gegeben wurde, ihre Erfahrungen zu verarbeiten, konnten die Forscherinnen umfassendere Augenzeugenberichte sammeln. Die Forscherinnen des Dinah Project forderten, die während der Anschläge begangene sexuelle Gewalt als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuerkennen. Sie betonten, dass die Täter zur Verantwortung gezogen werden müssen und international verurteilt gehören.