Neue Autobahn in Kroatien: Schneller nach Ungarn und Sarajevo!
Kroatien eröffnet neuen Autobahnabschnitt des Verkehrskorridors VC bis zur ungarischen Grenze, verbessert Anbindung und spart Zeit.

Neue Autobahn in Kroatien: Schneller nach Ungarn und Sarajevo!
Im Oktober wird der letzte Abschnitt des kroatischen Teils des Verkehrskorridors VC bis zur ungarischen Grenze für den Verkehr freigegeben. Laut kosmo.at betont Staatssekretär Žarko Tušek die Bedeutung dieser Verbindungsachse zwischen Nord- und Südeuropa. Der Vorstandsvorsitzende von „Osijek Koteks“, Žoran Škorić, hat den Abschluss der Bauarbeiten am finalen Teilstück bestätigt. Die technische Abnahme der fünf Kilometer langen Strecke, die rund 45 Millionen Euro gekostet hat, ist für den 23. September angesetzt. Eine 400 Meter lange Montagebrücke stellte dabei eine besondere Herausforderung dar.
Der Verkehrskorridor VC ist ein wesentlicher Bestandteil der Trans-Europäischen Verkehrsnetze (TEN-T) und verbindet Budapest über Osijek mit Sarajevo und Ploče an der Adriaküste. Dieses Infrastrukturprojekt wird teils durch EU-Kohäsionsfonds finanziert und gilt als strategisches Vorhaben für die wirtschaftliche Entwicklung Südosteuropas. In der Region um Osijek laufen zudem zahlreiche weitere Verkehrsprojekte, die mit einem umfassenden Modernisierungs- und Investitionsvolumen von nahezu 50 Millionen Euro zur Aufwertung der Infrastruktur beitragen.
Umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen
Im Rahmen der Modernisierung der Verkehrs infrastrukturen in Osijek sind 20 neue Niederflurstraßenbahnen aus heimischer Produktion des Unternehmens „Končar“ geplant. Diese neuen Fahrzeuge erfüllen die EU-Standards für barrierefreien öffentlichen Verkehr. Auch die Schieneninfrastruktur wird erneuert; die Bahnstrecke Osijek-Koška wird für 30 Millionen Euro überholt. Diese 24 Kilometer lange Strecke stellt eine wichtige Verbindung zwischen Osijek und der ungarischen Grenze dar.
Die Arbeiten zur Stärkung der logistischen Kapazitäten des Flusshafens Osijek am Fluss Drava sind ebenfalls im Gange. Tihomir Florijančić, Vorsitzender des Stadtrats von Osijek, hebt die strategische Bedeutung des Verkehrskorridors für Kroatien und die Region hervor. Osijek, als wirtschaftliches Zentrum Ostslawoniens mit etwa 96.000 Einwohnern, profitiert maßgeblich von dieser Anbindung.
Paneuropäische Verkehrskorridore im Überblick
Der Verkehrskorridor VC ist Teil eines größeren Netzwerks namens Paneuropäische Verkehrskorridore, das erstmals 1991 in Prag konzipiert und in den folgenden Jahren weiterentwickelt wurde. Die Paneuropäischen Verkehrskorridore bestehen aus insgesamt zehn Hauptkorridoren, die eine multimodale Anbindung an verschiedene Verkehrsarten wie Straße, Schiene und Wasserwege vorsieht. Laut Wikipedia umfassen die Helsinki-Korridore mehr als 48.000 Kilometer an Güterverkehrsstrecken.
Der Korridor VC ist speziell darauf ausgelegt, die Reisezeit zwischen Budapest und Sarajevo um etwa eine Stunde zu reduzieren und den Güterverkehr zwischen Mittel- und Südosteuropa zu erleichtern. Dieser Korridor wird dabei durch das transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-T) unterstützt, dessen Grundlage 1996 beschlossen wurde und das bis 2020 einen Ausbau von 58.000 Kilometern Fernstraßen und 70.000 Kilometern Schienenstrecken vorsieht, wie m.wikipedia.org berichtet.