Wallner warnt: Zentralisierung gefährdet die Gesundheitsversorgung!
Am 19.10.2025 fordern Politiker wie Wallner und Warken Reformen zur Stärkung des Gesundheitswesens und Vermeidung von Zentralisierung.

Wallner warnt: Zentralisierung gefährdet die Gesundheitsversorgung!
In der aktuellen Debatte um die Reform des Gesundheitswesens widerspricht Tirols Landeshauptmann Günther Wallner (ÖVP) den Bestrebungen zur Zentralisierung der Gesundheitsagenden. Wallner lehnt die vollständige Abgabe dieser Kompetenzen an den Bund ab, da er davon überzeugt ist, dass eine solche Maßnahme keinen positiven Effekt für die Patienten bringen würde. Stattdessen würden Wartezeiten verlängert, Kosten erhöht und bürokratische Hürden verstärkt, was in der Vergangenheit bereits beobachtet wurde, wie Wallner bei der Abschaffung der eigenständigen Gebietskrankenkassen argumentiert. Der Salzburger SPÖ-Politiker Peter Eder unterstützt Wallners Position und warnt vor den möglichen Folgen der Zentralisierung, die die Länder zu Befehlsempfängern machen könnte. Dies zeigt, dass es eine breite Ablehnung gegen diese Reformvorschläge gibt, die auch von der Salzburger SPÖ geteilt wird.
Gleichzeitig kündigte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) mehrere Reformprojekte an, die als Antwort auf die Herausforderungen im Gesundheitssystem dienen sollen. Unter den geplanten Maßnahmen finden sich die Stabilisierung der Sozialversicherungen, die Weiterentwicklung der Krankenhausreform sowie eine Reform der Notfallversorgung und Rettungsdienste. Warken bezeichnet das Ziel ihrer Reformen als Verbesserung der Effizienz und Behandlungsqualität, während Kosten eingedämmt werden sollen. Zudem sieht sie das gesamtgesellschaftliche Wachstum als einen Schlüssel zur Entlastung der Beitragszahler, besonders im Hinblick auf die stark unter Druck stehende Pflege- und Krankenversicherung.
Konkrete Reformansätze
Zur finanziellen Entlastung wurde kürzlich ein Krankenhaus-Transformationsfonds beschlossen, der über 2,5 Milliarden Euro jährlich aus dem Sondervermögen Infrastruktur finanziert werden soll. In den kommenden Jahren erhält die gesetzliche Krankenversicherung ein Darlehen von 5,6 Milliarden Euro, während die Pflegeversicherung mit 2 Milliarden Euro unterstützt wird. Diese kurzfristigen Milderungen werden jedoch nicht als langfristige Lösungen angesehen. Eine Expertenkommission soll bis 2027 Vorschläge zur Stabilisierung der sozialen Sicherungen vorlegen. Zudem wird zur Krankenhausreform ein erster Entwurf im Sommer 2023 erwartet, der mit finanzieller Unterstützung in Höhe von 4 Milliarden Euro einhergeht.
Im Rahmen dieser Reformen wird auch der Fokus auf die Einführung eines Primärarztsystems gelegt. Hausarztpraxen sollen zur ersten Anlaufstelle für Patienten werden, um Kosten durch Vermeidung von Doppeluntersuchungen zu sparen und die Versorgungsqualität zu verbessern. Warken betont die Notwendigkeit, diese Gesetzesvorhaben mit allen Beteiligten abzustimmen und Impulse aus der Versorgung zu nutzen, insbesondere zur Entbürokratisierung im Gesundheitssystem.
Dringender Reformbedarf
In Anbetracht der finanziellen Belastungen und der Missstände im Gesundheitswesen wird verstärkt auf die Dringlichkeit von Reformmaßnahmen hingewiesen. Die Ärzteschaft warnt vor steigenden Kosten und sinkender Qualität in der Patientenversorgung. Praxen und Krankenhäuser sind überlastet, was nicht nur zu kürzeren Behandlungszeiten, sondern auch zu einem immer stärkeren Vertrauensverlust in das Gesundheitssystem führt. Trotz der hohen Gesundheitsausgaben in Deutschland von 13,2 % des BIP im Jahr 2021 bleibt die Zufriedenheit der Bevölkerung gering.
Um den Missbrauch des Gesundheitssystems zu reduzieren, stehen Vorschläge wie eine Eigenbeteiligung an den ambulanten Kosten oder eine Beitragsrückerstattung bei weniger Arztbesuchen im Raum. Dabei geht es darum, die Zahl der Patienten in Praxen und Notdiensten zu verringern und gleichzeitig die Qualität der Versorgung zu verbessern. Es wird klar, dass mutige politische Entscheidungen notwendig sind, um echte, nachhaltige Reformen im Gesundheitswesen durchzusetzen.
Wie sich diese Entwicklungen auf die Gesundheitsversorgung in Zukunft auswirken werden, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass sowohl auf regionaler als auch auf bundespolitischer Ebene ein Umdenken und Handeln erforderlich ist, um die Herausforderungen im Gesundheitswesen erfolgreich zu bewältigen.
Wallner und Eder machen deutlich, dass sie an einem dezentralen Gesundheitswesen festhalten wollen, während Warken ihren Kurs der zentralen Reformierung weiter verfechten will. Die Auseinandersetzungen und Vorschläge zeigen die Komplexität der Materie und die unterschiedlichen Ansichten, die es zu berücksichtigen gilt.
Die verschiedenen Ansätze, die im Gesundheitswesen verfolgt werden, verdeutlichen die Notwendigkeit von Reformen, die sowohl kurzfristig Entlastung bringen als auch langfristig eine qualitative Verbesserung für Patienten und Ärzte sicherstellen. Die Herausforderungen sind groß und erfordern ein starkes politisches Engagement, um den Wandel herbeizuführen.
Für detailliertere Informationen über die Argumente von Wallner und die Reformansätze von Warken empfiehlt sich ein Blick auf die Berichte von kleinezeitung.at, aerzteblatt.de sowie auf die Analysen von aerzteblatt.de.