Am 100. Todestag des Komponisten Giacomo Puccini erlebte die Mailänder Scala eine unerwartete Wendung: Die berühmten Sängerinnen Anna Netrebko und der Startenor Jonas Kaufmann mussten ihr seit Monaten ausverkauftes Konzert ohne Orchester bestreiten, da die Musiker aufgrund eines Streiks gegen die italienische Regierung nicht auftraten. Lediglich der Pianist James Vaughn begleitete die beiden Stars am Klavier, während die ausgestoßenen Puccini-Arien große Begeisterung im Publikum hervorriefen. Trotz der außergewöhnlichen Umstände feierten die Zuschauer die Darbietung euphorisch und riefen sogar „Schande, Schande!“ gegen die fehlenden Orchestermitglieder, wie oe24 berichtet.
Die Veranstaltung wurde zum überraschenden Erfolg, trotz der lautstarken Kritik an den Streikenden. Scala-Intendant Dominique Meyer informierte, dass alle Ticketkäufer ihr Geld zurückerhalten werden. „Wir wussten nicht im Voraus, wer sich dem Streik anschließen würde, daher haben wir das Konzert nicht abgesagt“, erklärte er. In der Tat hatte die Gewerkschaft schon zuvor angekündigt, ihre Mitglieder aus Protest gegen die Haushaltspläne der rechten Regierung von Giorgia Meloni in den Streik zu schicken, was am Freitag zu einem umfangreichen Ausstand in verschiedenen Branchen, einschließlich Erziehung und Gesundheit, führte. Auch im Nah- und Flugverkehr kam es zu Behinderungen, wie die Krone berichtete.
Dennoch blieb der positive Geist des Abends erhalten. Netrebko präsentierte stolz ein Video auf Instagram mit den Worten: „... in diesem Fall – einfach lächeln und singen und tanzen VIVA PUCCINI!“ Diese Worte spiegelten den Kampfgeist der Künstler wider, die trotz aller Widrigkeiten das Beste aus ihrer Situation machen konnten.
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