Zverev sagt Gstaad ab: Kämpft der Tennisstar mit psychischen Problemen?
Zverev sagt Gstaad ab: Kämpft der Tennisstar mit psychischen Problemen?
Gstaad, Schweiz - Alexander Zverev hat seine Teilnahme am bevorstehenden ATP-Turnier in Gstaad abgesagt, wobei er „aus persönlichen Gründen“ ausfällt, wie die Organisatoren des Turniers mitteilen. Das Sandplatzturnier beginnt am kommenden Montag, und der 28-jährige Tennisspieler war kürzlich nach seinem frühen Ausscheiden bei Wimbledon in die Schlagzeilen geraten. Zverev hat in diesem Zusammenhang offen über seine mentalen Probleme gesprochen und berichtet, dass er sich aktuell in einem emotionalen Tiefpunkt befindet. Laut Laola1 hat er Schwierigkeiten, außerhalb des Tennisplatzes Freude zu finden, und zieht in Erwägung, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Zverev hat angekündigt, sich in den kommenden Wochen eine Auszeit zu nehmen, um an seiner mentalen Gesundheit zu arbeiten. Er sprach darüber, dass sich etwas in ihm ändern müsse, was nicht ausschließlich mit Tennis zu tun hat. Dies ist besonders bemerkenswert, da viele Athleten mit ähnlichen Herausforderungen kämpfen müssen. Laut ZDF macht Zverev klar, dass er seit den Australian Open nach Wegen sucht, um aus seinem emotionalen Tief zu kommen. Er hat das Gefühl, ziemlich allein zu sein und zieht eine Therapie in Betracht.
Mentale Gesundheit im Sport
Die Herausforderungen, die Zverev beschreibt, sind nicht untypisch für Leistungssportler. Die Sportpsychologin Marion Sulprizio hebt hervor, dass mentale Störungen, wie beispielsweise Depressionen, im Leistungssport weit verbreitet sind. Ungefähr 13-20% der Leistungssportler entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Depression, was in etwa der Rate in der Normalbevölkerung entspricht. Zverevs Aussagen könnten durch die emotionale Belastung nach seiner Niederlage bei Wimbledon verstärkt worden sein. Dennoch zeigt er Bereitschaft, über seine Probleme zu sprechen und unausweichliche therapeutische Unterstützung in Betracht zu ziehen, was von vielen Experten als ein positiver Schritt angesehen wird.
Die Bedeutung der mentalen Gesundheit im Sport wird zunehmend anerkannt, jedoch ist sie oft mit Stigmatisierungen behaftet. Viele Athleten fühlen sich unter einem hohen Erfolgsdruck und sehen sich oftmals in der öffentlichen Wahrnehmung starken Belastungen ausgesetzt. Laut Sportärzte-Zeitung ist die interdisziplinäre Arbeit und Forschung in der Sportpsychologie noch in den Kinderschuhen und veraltete Annahmen über psychische Störungen sind bei Trainern und Ärzten häufig anzutreffen.
Trotz dieser Hindernisse hat Zverev zuletzt auch positive Aspekte hervorgehoben. Er veranstaltete ein Tennisturnier in Tirol, das einem guten Zweck diente und bei dem auch Fußballspieler Mats Hummels teilnahm. Zverev plant, beim Masters-1000-Turnier in Toronto Ende Juli erneut zu spielen und es bleibt zu hoffen, dass er bis dahin die nötigen Antworten auf seine aktuellen Herausforderungen findet.
Der Umgang mit mentaler Gesundheit im Spitzensport erfordert eine umfassende und ganzheitliche Betreuung. Es ist entscheidend, Athleten über die Verfügbarkeit von Unterstützung zu informieren, um psychische Erkrankungen wie Depressionen, Burnout und Angststörungen zu verhindern. Regelmäßige Screenings und offene Gespräche über die mentale Gesundheit könnten Athleten, wie auch Zverev, helfen, ihren Weg zurück zu finden.
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Ort | Gstaad, Schweiz |
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