Zerrissene Beziehungen: Hickersberger und der Konflikt mit Weber!

Hans Krankl kritisiert Teamchef Hickersberger für öffentliche Schuldzuweisungen. Ein Blick auf die gescheiterte WM-Qualifikation Österreichs.
Hans Krankl kritisiert Teamchef Hickersberger für öffentliche Schuldzuweisungen. Ein Blick auf die gescheiterte WM-Qualifikation Österreichs.

Wiener Praterstadion, 1020 Wien, Österreich - Österreichs Fußball blickt auf eine turbulente Zeit im Vorfeld der WM 1990 in Italien zurück. Trainer Hans Krankl hat kürzlich das Verhalten von Teamchef Hickersberger scharf kritisiert. Auf einer Pressekonferenz gab Hickersberger den Namen von Toni Polster als neuen Teamkapitän bekannt, ohne diese Entscheidung zuvor mit den betroffenen Spielern zu besprechen, was zu Verärgerung bei Manfred Zsak führte. Dieser war als designierter Kapitän eingeplant und äußerte, dass er sich durch diese öffentliche Ankündigung verletzt fühlte. Hickersberger bedauert die Situation, dennoch bleibt der Spannungsbogen zwischen ihm und seinen Spielern angespannt.

Ein weiterer Konflikt nimmt seinen Lauf, als Heribert Weber nach überstandener Erkrankung im entscheidenden Qualifikationsspiel gegen die DDR nur auf der Bank sitzt. Weber reagiert unzufrieden auf die Nichtberücksichtigung und wird schließlich sogar nach Hause geschickt. In einer hitzigen Diskussion im ORF bezeichnet Weber Hickersberger als „menschliche Null“ und wirft ihm vor, ihn über zwei Jahre hin nur benutzt zu haben. Während der Vorbereitungsspiele zur WM fordern die Fans Weber zurück, was jedoch ignoriert wird.

Toni Polster und die Qualifikation

Toni Polster spielt in dieser angespannten Atmosphäre eine entscheidende Rolle. Beim WM-Qualifikationsspiel gegen die DDR am 15. November 1989 erzielt Polster seine Glanzleistung. Österreich gewinnt das Spiel im Wiener Praterstadion mit 3:0 und qualifiziert sich somit für die WM 1990 in Italien. Vor dem Spiel war die Situation für die österreichische Mannschaft brisant, nachdem man zuvor 0:3 gegen die Türkei verloren hatte. In der Gruppe 3 hatten die Punkte, vor diesem entscheidenden Match, folgende Verteilung: UdSSR 9, Türkei, DDR und Österreich jeweils 7 Punkte.

Der Anpfiff, ursprünglich für 19:30 Uhr angesetzt, wurde auf 18:00 Uhr vorverlegt. 4.000 DDR-Bürger waren angereist, um die Partie zu verfolgen. Polster, der anfangs von den Fans ausgebuht wurde, erzielte bereits in der 2. Minute das erste Tor und verwandelte in der 22. Minute einen Elfmeter zum 2:0. Auch das dritte Tor, das Polster in der 61. Minute erzielte, stellte den Sieg sicher. Nach dem Spiel beschrieb Polster diesen Tag als den schönsten seiner Karriere, auch wenn er die Ehrenrunde aufgrund der vorherigen Pfiffe schwänzte.

Kontext zur WM-Geschichte

Die Weltmeisterschaft, zu der sich Österreich nun qualifiziert hat, hat eine lange und bewegte Geschichte. Die erste FIFA-Weltmeisterschaft fand 1930 in Uruguay statt und wurde von französischen Fußballfunktionären, angeführt von Jules Rimet, ins Leben gerufen. Bisher erlebte das Turnier zahlreiche Veränderungen im Austragungsmodus, von den ersten WM-Turnieren mit nur 13 Mannschaften über verschiedene K.o.-Systeme bis hin zur heutigen Form mit 32 teilnehmenden Teams, die seit 1998 bei der WM-Endrunde gegeneinander antreten.

Während die WM für Österreich neue Hoffnungen bringt, bleibt die Unsicherheit über die Teamdynamik und die Spannungen innerhalb des Kaders bestehen. Die Leistungen von Polster könnten entscheidend sein, um Österreich zu einer erfolgreichen Teilnahme zu führen, auch wenn die Kritik, die ihm entgegengebracht wurde, nach wie vor im Raum steht.

Zusammenfassend zeigt sich, dass trotz der sportlichen Erfolge im Qualifikationsspiel die internen Konflikte zwischen Spielern und dem Trainerteam ein ernstes Problem darstellen, das, sollte es nicht gelöst werden, negative Auswirkungen auf die bevorstehende WM haben könnte.

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Vorfall Konflikt
Ort Wiener Praterstadion, 1020 Wien, Österreich
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