Zehn Tote nach Amoklauf: Waffenbesitz trotz psychologischer Untauglichkeit!

Zehn Tote nach Amoklauf: Waffenbesitz trotz psychologischer Untauglichkeit!

Hamburg, Deutschland - Arthur A. (21) schockierte die Öffentlichkeit, als bekannt wurde, dass er trotz einer Einstufung als untauglich für den Militärdienst beim Bundesheer eine Waffenbesitzkarte erhielt. Krone.at berichtet, dass er beim Psychotest des Bundesheeres durchfiel, was auf seine Introvertiertheit und den Rückzug von sozialen Kontakten zurückzuführen war. Diese Schwierigkeiten wurden zusätzlich durch Schlafstörungen verstärkt, die er sich unter anderem durch nächtliches Spielen von Ego-Shooter-Spielen zuzuschreiben hatte.

Um dennoch an eine Waffenbesitzkarte zu gelangen, absolvierte Arthur A. einen weiteren psychologischen Test. Ein steirischer Psychologe stellte ihm ein positives Gutachten aus, das ihm schließlich den Kauf von Waffen ermöglichte. Mit der erhaltenen Waffenbesitzkarte erwarb er eine Glock-19-Pistole sowie eine abgesägte Schrotflinte. Tragischerweise führte er in seiner ehemaligen Schule einen Amoklauf durch, bei dem er zehn Menschen das Leben nahm.

Eignungsprüfung und psychologische Tests

Der Eignungstest beim Bundesheer umfasst mehrere Kategorien, darunter Sprache, Konzentration, Logik und technisches Verständnis. Der Test ist computergestützt und besteht aus 40 Fragen, die nach dem Zufallsprinzip aus einem großen Aufgabenpool ausgewählt werden. Um zu bestehen, ist ein Ergebnis von mindestens 50 % erforderlich.Eignungspruefung-bundesheer.at erklärt, dass das Zeitlimit für diesen Test 20 Minuten beträgt, wobei die Bewerber zügig und konzentriert arbeiten müssen.

Trotz dieser strengen Anforderungen ist es besorgniserregend, wie Arthur A. es geschafft hat, eine Waffenbesitzkarte zu erhalten. Dies wirft Fragen zur Effizienz des aktuellen Systems auf. Künftig könnte dies durch verschärfte gesetzliche Rahmenbedingungen verbessert werden, um solche Tragödien in Zukunft zu vermeiden.

Reaktionen auf Waffengesetze und psychologische Kontrollen

Die jüngsten Gewalttaten haben auch in Deutschland eine Debatte über das Waffenrecht ausgelöst. Insbesondere nach dem Amoklauf in Hamburg, bei dem Philipp F. acht Menschen tötete und sich anschließend selbst das Leben nahm, wird über die Notwendigkeit von Veränderungen im Waffengesetz diskutiert. Sueddeutsche.de berichtet, dass Bundesinnenministerin Nancy Faeser plant, das Waffengesetz zu verschärfen. Eine der wesentlichen Änderungen betrifft die Überprüfung der psychologischen Eignung, die künftig bereits bei der Beantragung einer Waffenbesitzkarte gefordert wird.

Derzeit ist ein psychologisches Gutachten nur für Antragsteller bis 25 Jahre erforderlich. Die Überprüfung der Zuverlässigkeit von bestehenden Waffenbesitzkarteninhabern erfolgt alle drei Jahre, oft jedoch aufgrund von Personalmangel nicht ausreichend. Faeser fordert mehr Kontrollen und plant auch ein Verbot von kriegswaffenähnlichen halbautomatischen Waffen, während die Gewerkschaft der Polizei eine schnelle Gesetzesänderung unterstützt.

Im Gegensatz dazu signalisiert die FDP, dass sie keine Notwendigkeit für weitreichende Änderungen sieht, und möchte die Diskussion über das Waffenrecht vorerst auf Eis legen. Diese unterschiedlichen Ansichten zeigen die Komplexität und die tiefen Emotionen, die mit dem Thema Waffenbesitz und psychologischen Kontrollen verbunden sind.

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OrtHamburg, Deutschland
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