GWÖ-Rat in Salzburg: So wird über Engelhorns Gute-Rat-Gelder entschieden!

Der GWÖ-Rat tagt am 20./21. Juni 2025 in Salzburg, um die Gute-Rat-Gelder von Marlene Engelhorn zu vergeben. Informationen hier.
Der GWÖ-Rat tagt am 20./21. Juni 2025 in Salzburg, um die Gute-Rat-Gelder von Marlene Engelhorn zu vergeben. Informationen hier. (Symbolbild/DNAT)

GWÖ-Rat in Salzburg: So wird über Engelhorns Gute-Rat-Gelder entschieden!

Ernst-Grein-Straße 14, 5026 Salzburg, Österreich - Der Rat der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) tagt am 20. und 21. Juni 2025 in Salzburg. Die Sitzung, die eineinhalb Tage dauert und professionell moderiert wird, hat das zentrale Thema der Vergabe der sogenannten Gute-Rat-Gelder von Marlene Engelhorn. Insgesamt wurden 15 Mitglieder des GWÖ-Rates per Zufall ausgewählt, darunter 8 Unternehmer*innen und 7 Privatpersonen, um über die Zuteilung der Mittel zu entscheiden. Die Veranstaltung findet in St. Virgil Salzburg statt, Beginn der Sitzung ist am 20. Juni 2025 um 14:30 Uhr, Ende am 21. Juni 2025 um 17:00 Uhr. Weitere Informationen sind verfügbar unter austria.econgood.org.

Die GWÖ verfolgt das Ziel, Unternehmen auf Basis von „Gemeinwohl-Bilanzen“ zu besteuern oder zu subventionieren. Diese Bilanzen, die auf Selbsteinschätzungen basieren, könnten in der Praxis jedoch kritisch betrachtet werden. Kritiker bemängeln, dass diese Bilanzen schwer messbar und anfällig für Manipulation sind. Dennoch ist die GWÖ ein Konzept, das von Christian Felber ins Leben gerufen wurde und versucht, eine ethische Dimension in wirtschaftliche Überlegungen zu integrieren. Die grundlegende Idee ist, dass Unternehmen ihre Gewinne begrenzen müssen und dass ein System von Konventen und Ausschüssen festlegt, welche Produkte als sozial oder ethisch wertvoll gelten.

Diskussion um Wohlstand

Im Kontext der Gemeinwohl-Ökonomie fand am 28. März 2025 in Wien eine Veranstaltung unter dem Titel „Wohlstand neu denken“ statt, die von der Gemeinwohl-Ökonomie und ISSET (WU Wien) organisiert wurde. Fast 200 Teilnehmer nahmen in einem großen Festsaal der WU Wien teil, um den Film „PURPOSE“ von Martin Oetting zu sehen, der die Kritik am Bruttoinlandsprodukt (BIP) thematisierte. Oetting betont, dass die Wirtschaft als Problem erkannt werden müsse.

Während der Diskussion unterstrich Christian Felber die Unzulänglichkeiten der herrschenden ökonomischen Rahmenbedingungen. Er schlug eine Kombination aus Bottom-Up und Top-Down Ansätzen vor, um einen neuen Gemeinwohl-Leitstern zu schaffen. Es herrschte Einigkeit unter den Diskutanten über die Notwendigkeit, das BIP als Wohlstandsmaß zu überdenken, was dazu führte, dass Gabriel Felbermayr von WIFO erklärte, dass die Wirtschaft Nutzen für Menschen stiften sollte.

Kritik und Herausforderungen der GWÖ

Trotz der positiven Ansätze zur Reformierung des Wirtschaftssystems gibt es auch gewichtige Kritiken an der Gemeinwohl-Ökonomie. Kritiker argumentieren, dass die Messtools der GWÖ ineffektiv sind und die Hauptursachen von sozialen Problemen wie Arbeitslosigkeit und Niedriglöhnen ignorieren. Die Finanzierung öffentlicher Haushalte bleibt unklar, und es wird bezweifelt, dass die GWÖ in der Praxis weitreichende Akzeptanz finden kann. Bisher nehmen vor allem kleine Unternehmen und Genossenschaften nicht an diesem Konzept teil.

Obwohl Unternehmen wie die Sparda Genossenschaftsbank München und Vaude teilweise mitmachen, wird der GWÖ auch vorgeworfen, als Marketinginstrument zu fungieren. Kritiker fürchten, dass diese Initiative totalitäre Züge annehmen könnte und fordern die Entwicklung eines alternativen Wirtschaftssystems, das umsetzbar und mehrheitsfähig ist.

Insgesamt zeigt die Debatte um die Gemeinwohl-Ökonomie und die bevorstehende Ratssitzung, dass der Umgang mit Wohlstand und die ethischen Dimensionen der Wirtschaftspolitik dringender Aufmerksamkeit bedürfen. Dies könnte eine grundlegende Wende in der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Wirtschaft und Freiheit einleiten.

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OrtErnst-Grein-Straße 14, 5026 Salzburg, Österreich
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