WWF startet Plattform für den Schutz wandernder Wale und Meerestiere

WWF startet Plattform zum Schutz von Walwanderungen, um den Erhalt maritimer Biodiversität zu fördern und Kollisionen zu vermeiden.
WWF startet Plattform zum Schutz von Walwanderungen, um den Erhalt maritimer Biodiversität zu fördern und Kollisionen zu vermeiden.

Mittelmeer, Europa - Der WWF hat eine neue Online-Plattform ins Leben gerufen, die sich dem Schutz von Walwanderungen widmet. Dieses innovative Tool basiert auf jahrzehntelanger Satellitenverfolgung und Daten von über 50 Forschungspartnern, um wertvolle Erkenntnisse über die Wanderbewegungen von Walen zu liefern. Laut Simone Niedermüller, Meeresexpertin beim WWF Österreich, sind Wale aufgrund von Schiffskollisionen, industrieller Fischerei und Geisternetzen starken Gefahren ausgesetzt. Die neue Plattform richtet sich an Forschende, politische Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit, um das Bewusstsein für den Schutz dieser majestätischen Meeressäuger zu schärfen.https://www.kleinezeitung.at/service/newsticker/chronik/19758983/wwf-lanciert-online-plattform-fuer-schutz-von-walwanderrouten

Zusätzlich zu Walen sind auch Delfine, Haie und Meeresschildkröten auf geschützte Wanderungen angewiesen. Diese Tiere spielen eine essentielle Rolle im Ökosystem und ihre Wanderungen tragen zur Durchmischung und Nährstoffversorgung der Ozeane bei. Der WWF sieht die Wanderungen der Wale nicht nur als wichtig für deren Fortpflanzung und Nahrungsaufnahme, sondern auch für die Schaffung und den Erhalt von Meeresschutzgebieten.

Handlungsbedarf und UN-Ozeankonferenz

Auf der bevorstehenden UN-Ozeankonferenz setzt sich der WWF für einen besseren Schutz der sogenannten „Blauen Korridore“ ein und fordert eine Anpassung des Schiffsverkehrs an die saisonalen Wanderungen der Wale. Dazu gehören klare Regeln und Kontrollen, um die Gefahren der Schifffahrt für diese Arten zu minimieren. Ein globales Biodiversitätsziel sieht vor, bis 2030 30 Prozent der Meere zu schützen – eine Herausforderung, die ohne internationale Kooperation kaum zu bewältigen ist.

Im Mittelmeer sind verschiedene Walarten, darunter der Finn- und der Pottwal, stark gefährdet. Laut dem WWF sind Schiffskollisionen eine der Haupttodesursachen für Großwale in diesen Gewässern. Angesichts der hohen Verkehrsbelastung – 20% des globalen Handels und 10% des Containeraufkommens verlaufen durch das Mittelmeer – ist schnelles Handeln gefragt. Der WWF engagiert sich seit über 20 Jahren aktiv für den Schutz von Meeressäugern in dieser Region und unterstützt unter anderem das REPCET-System zur Echtzeitmeldung von Walsichtungen, um Kollisionen zu vermeiden.https://www.wwf.de/themen-projekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/wale-und-delfine/wenn-welten-sich-ueberschneiden

Biodiversität als Schlüssel zum Schutz

Die Biodiversität spielt eine entscheidende Rolle im Erhalt gesunder Ökosysteme, die widerstandsfähiger gegenüber Störungen sind. Ein erhöhter Erhalt und eine Förderung der Artenvielfalt sind somit nicht nur für den Schutz von Walen, sondern auch für die Anpassung an den Klimawandel essenziell. Gesunde und artenreiche Ökosysteme stabilisieren Stoffkreisläufe, einschließlich des Kohlenstoffkreislaufs, der CO2 aus der Atmosphäre entfernt. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, nachhaltige Waldbewirtschaftung und Naturschutzmaßnahmen zu unterstützenhttps://wald.fnr.de/wissen/themendossiers/biodiversitaet/faq-biodiversitaet.

In einer Zeit, in der der weltweite Seehandel nach 20 Jahren um 300% gestiegen ist, ist der Schutz bedrohter Arten dringender denn je. Die neuen Maßnahmen des WWF könnten entscheidend dazu beitragen, die Gefahren, denen Wale und andere Meeressäuger ausgesetzt sind, signifikant zu reduzieren.

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Vorfall Sonstiges
Ort Mittelmeer, Europa
Quellen