Wiener Moderatorin bricht das Schweigen: P. Diddy vergewaltigte mich im Tourbus!

Wiener Moderatorin Katharina Steininger erhebt Vorwürfe gegen P. Diddy wegen sexualisierter Gewalt im Jahr 2000. Case-Anklage aktuell.
Wiener Moderatorin Katharina Steininger erhebt Vorwürfe gegen P. Diddy wegen sexualisierter Gewalt im Jahr 2000. Case-Anklage aktuell.

Wien, Österreich - Katharina Steininger, eine 44-jährige Moderatorin aus Wien, hat in einem erschütternden Interview Vorwürfe gegen den US-Rapper P. Diddy erhoben. Die Vorwürfe beziehen sich auf einen sexuellen Übergriff, den sie im März 2000 im Alter von 19 Jahren erlebt haben will. Nach einem Auftritt in der „Libro Music Hall“ traf sie den Rapper bei einer Aftershow-Party, wo sie von Bodyguards in seinen Tourbus geführt wurde. Es wurde ihr erklärt, dass der Lärm im Club der Grund sei, und im Bus bot P. Diddy ihr mehrfach Getränke an, die sie für möglicherweise mit K.O.-Tropfen versetzt hielt. Steininger schildert, dass dieser Abend für sie schnell zum Albtraum wurde, als der geplante Interviewtermin in einen mutmaßlichen Übergriff im Schlafbereich des Busses umschlug. Immer noch unter dem Eindruck des Traumas, realisierte sie erst später, was ihr widerfahren war.

Steininger hat nach dem Vorfall weder eine Anzeige erstattet noch ein Krankenhaus aufgesucht. Lediglich einige vertraute Personen wurden über das Geschehen in Kenntnis gesetzt. Obwohl sie im Laufe der Jahre mit posttraumatischen Belastungsstörungen, Albträumen und Schlafproblemen zu kämpfen hatte, entschloss sie sich erst kürzlich, offiziell Anzeige gegen P. Diddy zu erstatten. Die Staatsanwaltschaft hat den Eingang der Anzeige bestätigt, jedoch die Ermittlungen eingestellt. Diese Entscheidung wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich Opfer sexueller Gewalt gegenübersehen, insbesondere in Fällen, die lange zurückliegen und im Ausland stattfinden. Die juristische Aufarbeitung gestaltet sich als kompliziert, weil der Vorfall nicht auf US-amerikanischem Boden stattfand.

Sexuelle Gewalt in einem größeren Kontext

Steininger betont die Wichtigkeit, über sexuelle Übergriffe und die damit verbundenen traumatischen Erfahrungen zu sprechen. „Die Täter sollten sich schämen“, so ihre eindringliche Botschaft. Ihre Erfahrungen stehen symptomatisch für die Schwierigkeiten, mit denen viele Männer und Frauen konfrontiert sind, die Opfer von sexualisierter Gewalt werden. Die Psychologin berichtet von extremen psychischen Belastungen, die viele Betroffene durch die erlittene Gewalt tragen müssen. Solche Erlebnisse sind oft nicht isoliert, sondern Teil organisierter Strukturen, die Gewalt fördern, wie in den Berichten über die sogenannten „Freak Offs“ von P. Diddy aufgezeigt wird.

Am 18. September 2024 wurde P. Diddy in New York wegen Sexhandels und organisierter Kriminalität angeklagt und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die Anklageschrift, die Licht auf seine „Freak Offs“ wirft, beschreibt, wie Diddy und sein Team gezielt Drogen einsetzten, um Frauen zu Sex-Acts zu zwingen. Mehrere Frauen, darunter Diddys Ex-Partnerin Cassie, geben an, unter Drogen gesetzt worden zu sein, um an den extremen Partys beteiligt zu werden. Diese Sex-Performances wurden voraussichtlich professionell organisiert und auch dokumentiert, wobei viele Opfer unwissentlich gefilmt wurden. Schockierend ist auch, dass Sexarbeiter weltweit für diese Veranstaltungen transportiert wurden und die sogenannten „Freak Offs“ über mehrere Tage andauern konnten, wobei den Beteiligten nach den Events intravenös Flüssigkeiten zur Erholung verabreicht wurden.

Gesellschaftliche Auswirkungen und Aufarbeitung

Die Thematik sexueller Gewalt ist in vielen Ländern ein Tabuthema, und die betroffenen Menschen stehen häufig vor der Herausforderung, dass ihnen nicht geglaubt wird oder sie bei der Aufarbeitung auf immense Hürden stoßen. Betroffene von organisierter sexualisierter Gewalt, wie sie auch im Fall von P. Diddy zu beobachten ist, haben oft mit weitreichenden psychologischen Folgen zu kämpfen, von dissoziativen Störungen bis hin zu langfristigen emotionalen und physischen Beschwerden. In Deutschland beispielsweise wenden sich viele Betroffene an die Unabhängige Aufarbeitungskommission, um Hilfe und Unterstützung zu finden.

Die Diskussion über diese Themen ist unerlässlich, um das gesellschaftliche Bewusstsein für die schwerwiegenden Folgen sexueller Gewalt zu schärfen und die Opfer zu unterstützen. Katharina Steiningers Mut, ihre Geschichte zu erzählen, könnte ein Anstoß für viele sein, sich ebenfalls zu äußern und die Schatten des Schweigens zu durchbrechen.

Details
Vorfall Sexualdelikte
Ort Wien, Österreich
Festnahmen 1
Quellen