Wien trauert um Ernst Hilger: Galeristen-Legende gestorben!

Wien, Österreich - Ernst Hilger, der bedeutende Galerist und Kunstvermittler, ist überraschend im Alter von 75 Jahren verstorben. Dies bestätigte seine Ehefrau Karoline Hilger-Bartosch. Hilger war in der Kunstszene aktiv und besuchte erst am Sonntag eine Kunstmesse sowie ein Künstleratelier, was seinen plötzlichen Tod umso unerwarteter machte. Der österreichische Galerist wurde 1950 geboren und hätte im Februar diesen Jahres seinen 75. Geburtstag gefeiert. Seine große Leidenschaft für die Kunst und seine unermüdliche Hingabe für Künstler*innen und den Kunstmarkt machten ihn zu einer herausragenden Figur in Wien und darüber hinaus.
Veronica Kaup-Hasler, Wiens Kulturstadträtin, äußerte sich zum Tod von Hilger und betonte, dass seine leidenschaftliche Unruhe in der österreichischen Galerienlandschaft fehlen wird. Über mehr als fünfzig Jahre hinweg hatte Hilger eine Galerie betrieben, in der er Kunst für Studierende erschwinglich machte und Fenster zur Kunst aus unterschiedlichen Regionen öffnete, darunter arabische, asiatische und südosteuropäische Kunst. Er strebte stets danach, Kunst für alle verständlich und zugänglich zu machen, fernab von elitärer Exklusivität. Dies zeigt seinen Anspruch, die Kunstszene zu democratizern und breitere Kreise für Kunst zu begeistern, was sich in seiner Arbeit als Galerist widerspiegelte.
Künstlerische Einflüsse und Engagement
Hilger war bekannt für seine Zusammenarbeit mit renommierten Künstlern wie Alfred Hrdlicka, Hans Staudacher und Franz Ringel. Sein Engagement umfasste auch die Druckgrafik, wo er als Pionier gilt. Neben seiner Tätigkeit als Galerist war Hilger auch als Konzertveranstalter aktiv und hatte das Folk-Lokal Atlantis gegründet. Mit seiner Galerie in Wien, hilger contemporary, und der HilgerBROTKunsthalle, die er 2003 und 2009 ins Leben rief, schuf er Orte des kulturellen Austauschs und der Kunstperformance. Darüber hinaus förderte er Kooperationen zwischen Kunst und Wirtschaft, unter anderem mit Unternehmen wie Siemens und Austrian Airlines.
Sein Wirken wurde auch durch zahlreiche Auszeichnungen gewürdigt. So erhielt Hilger unter anderem den Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien im Jahr 2008 und den Professorentitel im Jahr 2000. Er baute außerdem eine beeindruckende eigene Kunstsammlung auf und schenkte zwischen 400 und 500 Arbeiten an das MUSA, das Museum für moderne Kunst in Wien. Eine Auswahl seiner Sammlung wurde 2018 im Museum Angerlehner in Oberösterreich präsentiert.
Ein Blick in die Zukunft der Kunstszene
Hilgers Tod kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) eine Förderoffensive für die Bildende Kunst in Österreich startet, mit einer Erhöhung der Fördermittel um insgesamt 350.000 Euro. Dies ist ein Indiz dafür, wie wichtig Galerien für die Kunstszene sind und unterstreicht auch das Engagement für die Unterstützung junger Künstler*innen. Andrea Mayer, Kunst- und Kulturstaatssekretärin, hob hervor, dass über 40 Galerien jährlich von der Auslandsmesseförderung profitieren.
Ernst Hilgers Lebenswerk wird in der österreichischen Kulturlandschaft weiterhin als Inspirationsquelle für viele dienen. Sein Bestreben, Kunst zu verbreiten und zugänglich zu machen, wird die Öffentlichkeit noch lange beeinflussen.
Details | |
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Vorfall | Tod |
Ort | Wien, Österreich |
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