Wien trauert: Elisabeth Orth, die Doyenne des Burgtheaters, verstorben!

Wien, Österreich - Am 18. Mai 2025 verstarb Elisabeth Orth, die Doyenne des Burgtheaters, im Alter von 89 Jahren. Ihre beeindruckende Karriere als Schauspielerin und Regisseurin machte sie zu einer herausragenden Figur der Wiener Theaterlandschaft. Die Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler äußerte in einer ersten Stellungnahme ihre tiefe Betroffenheit über den Verlust von Orth und würdigte ihr Lebenswerk: „Ihr Wirken war ein Zeichen gegen Hass, Antisemitismus und Vergessen“, so Kaup-Hasler.
Elisabeth Orth wurde 1936 in Wien geboren, als Tochter der berühmten Schauspieler Paula Wessely und Attila Hörbiger. Ihre künstlerische Laufbahn begann sie als Filmcutterin, bevor sie Sprachen studierte und als Regieassistentin tätig wurde. Nach dem Abschluss des Max Reinhardt Seminars wählte sie den Künstlernamen Orth, der auf dem Mädchennamen ihrer Großmutter mütterlicherseits basierte. 1968 wurde sie festes Ensemblemitglied des Burgtheaters und prägte als eine der zentralen Figuren die Wiener Theaterszene nachhaltig.
Anhaltende Erfolge und gesellschaftliches Engagement
Orth war nicht nur im Theater aktiv, sondern trat auch in Film und Fernsehen auf. Sie arbeitete engagiert gegen Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit und erhielt zahlreiche Auszeichnungen während ihrer Karriere. Zu den Ehrungen zählen unter anderem die Josef-Kainz-Medaille der Stadt Wien (1982) und die Wiener Ehrenmedaille in Gold (1991). Auch das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien wurde ihr 2006 verliehen.
Ein prägendes Ereignis in ihrer späteren Karriere fand 2014 statt, als sie in der Dramatisierung „Die letzten Tage der Menschheit“ bei den Salzburger Festspielen und in Koproduktion mit dem Burgtheater auftrat. 2014 wurde sie auch Ehrenmitglied des Burgtheaters und 2015 nach dem Tod von Annemarie Düringer zur Doyenne ernannt. Die Vielzahl an Auszeichnungen spiegelt nicht nur ihr schauspielerisches Talent wider, sondern auch ihr Engagement für gesellschaftliche Themen.
Ein bleibendes Erbe
In den letzten Jahren trug Elisabeth Orth zur Publikationsreihe „Theatergeschichte Österreichs“ bei, die sich mit der umfassenden Theatertradition des Landes befasst. Diese Reihe bietet wertvolle Einblicke in die Entwicklung des Theaters und die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse, die Österreich geprägt haben. Orths Arbeiten und ihr Einfluss auf die Theaterlandschaft werden auch in Zukunft geschätzt und gewürdigt werden.
Veronica Kaup-Hasler sprach im Namen der Stadt Wien der Familie und den Freunden von Elisabeth Orth ihr tiefstes Beileid aus. Ihr Tod hinterlässt eine große Lücke in der österreichischen Theaterszene und sie wird als eine der wichtigsten Repräsentantinnen der Wiener Theaterschule des 20. Jahrhunderts in Erinnerung bleiben.
Details | |
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Vorfall | Tod |
Ort | Wien, Österreich |
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