Wien schickt den Walzer ins All: Kulturelles Lichtsignal zur Ehre Strauss'

Wien, Österreich - Am 1. Juni 2025 um 20:36 Uhr wurde der bekannte Walzer „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauss Sohn als elektromagnetisches Signal ins All gesendet. Die Übertragung fand von der europäischen Raumstation DSA 2 in Spanien statt und ist Teil der ehrgeizigen Initiative „Waltz into Space“, die in Zusammenarbeit mit WienTourismus, der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und den Wiener Philharmonikern ins Leben gerufen wurde. Diese Veranstaltung markiert den Auftakt zu den Feierlichkeiten anlässlich des 200. Geburtstags von Johann Strauss Sohn.
Das Projekt bezieht sich auf eine Vielzahl von Aktivitäten, die Wien plant, um den „King of Waltz. Queen of Music“ zu gedenken. Insgesamt sind rund 65 Veranstaltungen über einen Zeitraum von 250 Tagen vorgesehen. Die gesendeten Signale tragen auch die Namen von mehr als 13.700 registrierten Botschaftern der „Weltraumnote“. Zu den prominenten Teilnehmern der Übertragung zählten unter anderem Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, der die kulturelle Bedeutung des Projekts hervorhob.
Kulturelle Feierlichkeiten und Konzerte
Vor der Signalsendung fand am Vorabend ein Konzert im Wiener Museum für angewandte Kunst (MAK) statt, unter der Leitung von Peter Popelka. Der Walzer wurde dort mit einer Lichtchoreografie vor einem begeisterten Publikum aufgeführt, und die Darbietung wurde live in Wien, Spanien und im Planetarium Madrid übertragen.
Weitere Festlichkeiten sind für das Festival „Weltraum in der Stadt“ geplant, welches die Besucher einlädt, den Kosmos durch zahlreiche Aktivitäten zu erkunden. Die nächste Veranstaltung, die die kulturelle Brücke zwischen dem Himmel und der Erde schlagen soll, wird ein Konzert in Valencia am 3. Juni 2025 sein, gefolgt von Auftritten in Barcelona und Madrid am 4. bzw. 5. Juni 2025. Die Wiener Philharmoniker werden im Laufe des Jahres an verschiedenen weiteren Standorten in Europa auftreten, darunter auch mehrere Konzerte in Wien im Oktober und November 2025 sowie im März 2026.
Ein Blick in die Geschichte des Walzers
Der Wiener Walzer hat nicht nur kulturelle Bedeutung, sondern auch historische Wurzeln, die bis zum frühen 18. Jahrhundert zurückreichen, als Wiener Kaffeehäuser wie das Café Rebhuhn zum Zentrum des kulturellen Lebens wurden. Diese Cafés, in denen Menschen Informationen über weltgeschichtliche Ereignisse austauschten, schufen einen Raum für kulturellen Austausch und trugen zur Entwicklung des Walzers bei. Johann Strauss Sohn, der als einer der Hauptvertreter dieser Musik gilt, schuf mit seinem Meisterwerk „An der schönen blauen Donau“ von 1867 einen unvergänglichen Klassiker, der zu einem Symbol der Wiener Ballkultur wurde.
Die Verbindung zwischen Musik und der Wiener Kultur ist tief verwurzelt, und die Offenheit der Habsburger Monarchie förderte ein multikulturelles Umfeld, in dem die Musik der Janitscharen und die Klänge des Walzers verschmolzen. Robert Schumann und Johannes Brahms schätzten diese Tanzmusik und trugen dazu bei, dass der Walzer den Respekt ernster Komponisten erhielt, was seine Bedeutung in der Musikgeschichte noch unterstreicht.
Dank der aktuellen Initiative wird der Walzer nun auch zum Symbol der kulturellen Zusammenarbeit zwischen den Nationen und einem zeitlosen kulturellen Erbe. Der gesendete Walzer fiel dabei mit der Flugbahn der NASA-Sonde Voyager 1 zusammen, die seit 1977 im Weltraum unterwegs ist und einen weiteren historischen Rahmen schafft.
Wien wird zudem Gastgeber des ESA Living Planet Symposiums zur Erdbeobachtung sein, das vom 23. bis 27. Juni 2025 stattfindet, und die Vorbereitungen für das Festival „Weltraum in der Stadt“ zeigen das Engagement der Stadt für Kultur und Wissenschaft im Einklang mit der Musiktradition der Stadt.
Die Feierlichkeiten werden nicht nur in Wien, sondern auch in mehreren weiteren Städten in Europa, darunter Berlin und Frankfurt, zum Ausdruck kommen, wo die Wiener Philharmoniker eine Reihe von Konzerten geben werden.
Für weitere Informationen über die kommenden Veranstaltungen und Konzerte besuchen Sie die Webseiten der Wiener Symphoniker und der Berliner Philharmoniker.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Wien, Österreich |
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