Wiederkehrs Bildungsoffensive: Lehrermangel, Handyverbot und neue Standards!

Wien, Österreich - Christoph Wiederkehr, der seit knapp drei Monaten als Bildungsminister in Österreich im Amt ist, steht vor bedeutenden Herausforderungen in der Bildungslandschaft. Gemeinsam mit der NEOS-Partei verfolgt er ehrgeizige Ziele, darunter die Bekämpfung des Lehrermangels bis 2029. Seine politische Karriere inkludierte bereits eine Rolle als Bildungsstadtrat und Vizebürgermeister in Wien, was ihm einen direkten Einblick in die aktuellen bildungspolitischen Fragen gibt. Wiederkehrs Wechsel zum Ministerposten fiel inmitten des Wahlkampfs für die Wiener Gemeinderatswahl, was zusätzlich Druck auf seine Bildungsreformen ausübt.
Ein zentrales Anliegen Wiederkehrs ist die Verbesserung der Lesekompetenz österreichischer Schüler:innen. Um dies zu erreichen, hat er bereits ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt. Eine seiner ersten weitreichenden Entscheidungen war die Einführung eines Handyverbots für die ersten acht Schulstufen, das als wichtiges Element zur Förderung der Konzentration angesehen wird. Er betont dabei die Schulautonomie, plant jedoch klare Vorgaben zur Handynutzung im Unterricht einzuführen.
Quereinsteiger-Programme und Deutschförderung
Um dem Lehrermangel entgegenzuwirken, plant Wiederkehr die Ausweitung des Quereinsteiger-Programms „Klasse Job“ auf Volksschulen. Dieses Programm ermöglicht es Absolventen bestimmter Studiengänge, reguläre Lehrerverträge zu erhalten, erfordert jedoch ein berufsbegleitendes Studium an einer Pädagogischen Hochschule. Das Pilotprojekt, das bereits für die Sekundarstufen gilt, wird ab Herbst 2025 auch für Volksschulen verfügbar sein und von „Teach for Austria“ durchgeführt.
Ein weiterer Aspekt seines Plans ist die Einführung verpflichtender Deutschförderkurse für Schüler mit unzureichenden Deutschkenntnissen, die bereits vor Schulbeginn sowie in den Sommerferien angeboten werden sollen. Zudem plant Wiederkehr eine Intensivierung der Deutschförderung in Kindergärten. Diese Maßnahmen sind entscheidend, da 95% der Vierjährigen bereits eine elementarpädagogische Einrichtung besuchen, was jedoch auch auf Widerstand in konservativen Migrantengruppen stößt.
Ressourcenausstattung und Qualität in der Bildung
Wiederkehr fordert zusätzliche Ressourcen für Gewaltprävention und den Umgang mit suspendierten Schüler:innen. Zu den geplanten Maßnahmen gehört auch eine Erweiterung der Schulsozialarbeit, um das soziale Umfeld der Schüler:innen zu stärken. Hinsichtlich der Kindergärten ist die nächste 15a-Vereinbarung, die ab 2027 in Kraft treten soll, von zentraler Bedeutung. Diese sieht mehr finanzielle Mittel vor und soll bundesweit einheitliche Qualitätsstandards für die Elementarpädagogik schaffen, einschließlich der Einführung eines zweiten Pflichtkindergartenjahrs.
Die politische Diskussion rund um die Bildungsreformen wird in der „Pressestunde“ am 1. Juni 2025 um 11.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON fortgesetzt. Dort werden unter anderem die Herausforderungen der diversen Gesellschaft und die Zusammenarbeit in der ersten Dreier-Koalition behandelt.
Die aktuellen Statistiken über Lehrpersonen in Österreich, die sowohl öffentliche als auch private Schulen sowie Hochschulen erfassen, sind hilfreich, um die gesamte Situation im Bildungsbereich zu verstehen. Diese Daten sind im Rahmen des Bildungsdokumentationsgesetzes (BilDokG 2020) erfasst und bieten wichtige Einblicke in die Lehrerstruktur in verschiedenen Schultypen und Bundesländern.
Für die Jahre 2025 und 2026 wurden zudem bereits 450 Millionen Euro für bildungsrelevante Aktivitäten ausgehandelt, um die geplanten Reformen dennoch solidarisch tragen zu können.
Umfassende Informationen zum Lehrpersonal in Österreich sind auf der Seite der Statistik Austria statistik.at verfügbar, während kurier.at kurier.at über spezifische Programme und die Herausforderungen im Bildungssystem berichtet und ots.at ots.at weitere Einblicke in die Pläne des Bildungsministers gibt.
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Ort | Wien, Österreich |
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