Vater schlägt Schiedsrichter nach C-Junioren-Spiel in Villmergen!

Gewalt im Jugendfußball: Vater attackiert Schiedsrichter nach Spiel in Villmergen. Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen im Sport.
Gewalt im Jugendfußball: Vater attackiert Schiedsrichter nach Spiel in Villmergen. Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen im Sport.

Villmergen, Schweiz - Am 3. Juni 2025 kam es in Villmergen, Schweiz, zu einem gewalttätigen Vorfall nach einem C-Junioren-Fußballspiel zwischen dem FC Villmergen und dem SC Schöftland. Der FC Villmergen verlor das Spiel mit 2:4. Nach Abpfiff eskalierte eine Auseinandersetzung, als der Vater eines Spielers den Schiedsrichter verbal attackierte und ihm schließlich einen Schlag ins Gesicht versetzte. Der Schiedsrichter, der sich daraufhin ins Gesicht griff und sich abwandte, wurde von zwei Männern zurückgehalten, um weitere Eskalationen zu verhindern. Der Vorfall erregte große Aufmerksamkeit in sozialen Medien und löste Diskussionen über die Gewalt im Jugendfußball aus. Der Präsident des Aargauischen Fußballverbands, Luigi Ponte, äußerte Unverständnis über das Ereignis. Der FC Villmergen bezeichnete den Vorfall in einer Stellungnahme als „zutiefst widersprechend unseren Grundwerten“ und kündigte eine vollständige Aufklärung an. Man erwartet Maßnahmen zur Verhinderung ähnlicher Vorfälle in der Zukunft, sowohl seitens des Aargauischen Fußballverbands als auch des FC Villmergen.

Die Gewaltsituation im Fußball ist kein Einzelfall. Ähnliche Vorfälle sind auch in anderen Regionen zu beobachten. In Nonnenhorn, Landkreis Lindau, kam es nach einem B-Jugendspiel zu einem Angriff auf den Schiedsrichter durch den Trainer einer der Mannschaften. Nach dem Spiel zwischen der SG Hege/Bodolz und der SG Unterzeil II beleidigten Spieler der unterlegenen Mannschaft den Schiedsrichter. Der Trainer der SG Hege/Bodolz, ein 45-jähriger Mann, schlug den Schiedsrichter und beschädigte dessen Hemd. Der Vorfall endete mit leichten Verletzungen des Schiedsrichters und wurde erst gestoppt, als die Polizei eintraf. Diese leitete Ermittlungen wegen vorsätzlicher Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung ein.

Ein weitverbreitetes Problem

Der Vorfall in Villmergen und der Angriff in Nonnenhorn stehen stellvertretend für ein wachsendes Problem im Jugend- und Amateurfußball. Laut einem Bericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mussten in der Saison 2023/2024 insgesamt 909 Fußballspiele wegen Gewalt- oder Diskriminierungsvorfällen abgebrochen werden. Insgesamt wurden 3.719 Gewaltvorfälle und 2.520 Diskriminierungsfälle bei über 1,2 Millionen Amateurspielen festgestellt, auch wenn die Zahl der Vorfälle rückläufig ist, bleibt das Problem bestehen. Ein bundesweites Pilotprojekt gegen Gewalt im Amateurfußball wurde ins Leben gerufen, um durch Schulungen für Vereine und einheitliche „Beruhigungspausen“ zur Deeskalation beizutragen.

Die Ursachen für Gewalt im Fußball sind vielfältig. Studien zeigen, dass vor allem die Körperlichkeit des Sports, der Leistungsdruck und Abhängigkeiten von Trainern oder Funktionären besondere Risikofaktoren darstellen. Ein Team von Journalistinnen und Journalisten untersucht mit dem Ziel, Missstände im Jugendfußball aufzudecken und anzugehen, auch das Ausmaß von psychischer, körperlicher und sexualisierter Gewalt.

Die Vorfälle im Jugendfußball verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf, um Sicherheit und Fairness im Sport zu gewährleisten. Der Dialog zwischen Verbänden, Vereinen und der Gesellschaft ist essentiell, um die Kultur des Fußballs zu einem positiven Erlebnis für alle Beteiligten zu transformieren.

Für weitere Informationen zu diesem Thema verweisen wir auf die Berichte von vol.at, br.de und correctiv.org.

Details
Vorfall Körperverletzung
Ursache Angriff auf Schiedsrichter, beleidigende Worte
Ort Villmergen, Schweiz
Verletzte 1
Quellen