US-Industrie unter Druck: Zölle und Zinspolitik belasten Wachstum!

Köln, Deutschland - Die aktuelle Situation der US-Wirtschaft zeigt deutliche Anzeichen von Verunsicherung und Herausforderungen. Spannungen in der Außenpolitik und anhaltende Zollstreitigkeiten hinterlassen ihre Spuren in der US-Industrie. Im April 2023 meldete das Handelsministerium einen Rückgang der Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Diese Zahlen übertrafen die Prognosen der Volkswirte, die ein Minus von 7,8 Prozent voraussagten, und folgten einem revidierten Zuwachs von 7,6 Prozent im März. Insbesondere die gesunkenen Bestellungen von Flugzeugen könnten als Hauptursache für diesen Rückgang angesehen werden, möglicherweise auch im Zusammenhang mit den Zollstreitigkeiten. Es ist erwähnenswert, dass ohne Berücksichtigung des Verkehrssektors ein zarter Anstieg von 0,2 Prozent zu verzeichnen war.
Die Unsicherheit über die Außenwirtschaftspolitik der USA ist erkennbar angestiegen, während die US-Notenbank Federal Reserve unter Druck steht, mögliche Zinssenkungen vorzunehmen. Neel Kashkari, ein führender US-Notenbanker, forderte Geduld bei Zinssenkungen trotz der Anreize von Präsident Trump. Bisher wurde der Leitzins seit Dezember 2022 in einer Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent beibehalten. Diese Unsicherheiten könnten sowohl kürzfristige als auch langfristige Auswirkungen auf die wirtschaftliche Stabilität der USA und darüber hinaus haben.
Zinssenkungen und ihre Auswirkungen
Eine jüngste Zinssenkung der US-Notenbank um 0,5 Prozent auf eine Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent wurde als Reaktion auf Fortschritte im Kampf gegen die Inflation gesehen, jedoch auch im Kontext eines abkühlenden Arbeitsmarktes. Jerome Powell, der Chef der Fed, glaubt, dass diese Maßnahme notwendig ist, um das Wachstum zu fördern. Experten hegen die Hoffnung, dass diese Zinssenkung positive Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben könnte, die unter einer schwächelnden Konjunktur leidet. Michael Grömling vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln betont, dass insbesondere Investitionsgut-Hersteller von sinkenden Finanzierungskosten profitieren könnten.
Die Zinssenkung könnte nicht nur in den USA, sondern auch international, einschließlich Deutschland, eine stabilisierende Wirkung zeigen. Der DAX durchbrach erstmals die Marke von 19.000 Punkten nach dieser Zinssenkung und deutet auf ein gewisses Vertrauen in die Märkte hin. In den USA könnten niedrigere Kreditzinsen sowohl Unternehmen als auch Verbrauchern zugutekommen, was zu mehr Investitionen führen könnte.
Globale Effekte und Wechselkursrisiken
Die Zinspolitik der US-Notenbank hat nicht nur auf die US-Wirtschaft, sondern auch auf die internationale Wirtschaft erhebliche Auswirkungen. Steigende Zinsen können Kredite verteuern, was die Finanzierung durch Privathaushalte und Unternehmen schmälern kann. Darüber hinaus besteht ein direkter Zusammenhang zwischen einer sinkenden Nachfrage, der Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und dem Rückgang des Preisdrucks. Auch wenn die europäische Inflationsrate mit 5 Prozent derzeit hoch ist, hält die Europäische Zentralbank (EZB) an ihrer Nullzinspolitik fest und kündigt eine mögliche Zinserhöhung an.
Der niedrige Eurokurs könnte jedoch die deutschen Exporte begünstigen, da eine hohe Nachfrage nach Dollar eine Abwertung des Euros nach sich zieht. Sparer in Deutschland sehen derzeit keine Aussicht auf Zinssteigerungen, was die Geldanlage in Aktien und Immobilien begünstigt. In den USA wird eine Abkühlung bei der Arbeitslosenrate bis Ende des Jahres prognostiziert, was den Raum für weitere Zinsschritte verändert. Langfristige Sparpläne in Aktienanlagen könnten empfohlen werden, um mögliche Kursschwankungen besser auszugleichen.
Experten sind sich einig, dass die Zinspolitik der Fed flexibel gehandhabt werden muss, um auf aktuelle Entwicklungen reagieren zu können. Michael Heise von HQ Trust sieht keine bevorstehende Rezession und erwartet kleinere Zinsschritte bis Jahresende. Carlos de Sousa von Vontobel prognostiziert, dass der US-Leitzins bis zur Mitte 2025 weiter auf etwa drei Prozent sinken könnte, was die Marktvolatilität beeinflussen wird.
Für die Unternehmen und Verbraucher in den USA, sowie für die weltweite Wirtschaft, bleibt die Geldpolitik der Federal Reserve somit ein zentrales Thema, dessen Entwicklungen genau beobachtet werden müssen.
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Ort | Köln, Deutschland |
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