Trump senkt Zölle: US-Autoindustrie atmet auf – Was bedeutet das?
Michigan, USA - US-Präsident Donald Trump hat ein neues Dekret zur Abmilderung der Zölle für die Autobauer unterzeichnet, das am Dienstag in Kraft trat. Dieses Vorgehen soll verhindern, dass Autohersteller mehrfach durch „überlappende“ Zölle belastet werden, insbesondere durch die bereits bestehenden 25 Prozent Zölle auf im Ausland gebaute Fahrzeuge und zusätzliche Zölle auf Stahl und Aluminium. Die Regelung zielt darauf ab, den Kfz-Herstellern Zeit zu geben, ihre Lieferketten zurück in die USA zu verlagern.
Der Erlass ermöglicht es Unternehmen, die Zölle auf importierte Einzelteile auf die zu versteuernden Fahrzeuge anzurechnen. Geplant sind Gutschriften von bis zu 15 Prozent des Wertes der in den USA montierten Autos. Für Fahrzeuge, die zu mindestens 85 Prozent aus in den USA gefertigten Einzelteilen bestehen, sollen ganz auf Zölle verzichtet werden. Diese Erleichterungen betreffen auch ausländische Autohersteller, die in den USA produzieren.
Hintergrund und Auswirkungen auf die Automobilindustrie
Mit diesem abgestuften System über drei Jahre sollen Kfz-Hersteller in die Lage versetzt werden, ihre Lieferketten neu zu strukturieren. Der Schritt kommt kurz vor Trumps geplanter Feier von 100 Tagen im Amt in Michigan, wo die drei großen amerikanischen Autobauer sowie zahlreiche Zulieferer ansässig sind. Mehrere Autohersteller erwarten daher Erleichterungen bei den Autozöllen vor Trumps Reise in den Bundesstaat, da diese als entscheidend für die lokale Industrie angesehen werden.
Auf internationaler Ebene erheben die EU derzeit 10 Prozent Zoll auf Autoimporte aus den USA, während die USA lediglich 2,5 Prozent für Einfuhren aus der EU verlangen. Diese Zollerhöhungen von Trump auf 25 Prozent für alle in die USA importierten Pkw sollen die heimische Autoindustrie vor ausländischer Konkurrenz schützen. Allerdings hat die US-Autobauer in den letzten Jahren an Wettbewerbsfähigkeit verloren, was durch das Scheitern von General Motors in Europa und die Schwierigkeiten von Ford auf dem alten Kontinent deutlich wird. Trotz der protektionistischen Maßnahmen bleibt die US-Autoindustrie mit strukturellen Problemen konfrontiert, darunter ein mangelndes Qualitätsbewusstsein und unflexible Produktionsanlagen.
Ein gesättigter Markt und die Herausforderung der Elektromobilität
Experten beschreiben den US-Automarkt als gesättigt und kritisieren die schleppende Transformation zur Elektromobilität. Die derzeitige Nachfrage nach E-Autos ist teilweise so schwach, dass diese Fahrzeuge oft Verlustbringer für die Hersteller sind. Zudem zeigen sich die Zoll-Ankündigungen als Schock für die deutsche Autoindustrie, die traditionell Schwierigkeiten mit US-Fahrzeugen hat, die oft nicht den Geschmack der Verbraucher treffen.
Fast die Hälfte der in den USA verkauften Fahrzeuge stammen aus dem Ausland, und aktuelle Handelsabkommen wie das USMC erleichtern US-Herstellern die Produktion in Mexiko oder Kanada. Experten befürchten, dass die neuen Zölle etablierte Lieferketten gefährden und die Preise für US-Konsumenten erhöhen könnten. Trumps protektionistischer Kurs könnte damit die angestrebte Renaissance der US-Autoindustrie gefährden.
Die Entwicklungen in der Branche sind sowohl für heimische als auch für ausländische Hersteller von großer Bedeutung. [oe24] berichtet, dass die Anordnung zur Zollreduzierung von Trump als Reaktion auf die Herausforderungen, denen sich die US-Autobauer gegenübersehen, interpretiert werden kann. [zdf] hebt hervor, dass die strukturellen Probleme der Branche durchaus ernsthafte Bedenken aufwerfen, insbesondere im Kontext einer globalisierten Autoindustrie.
Details | |
---|---|
Ort | Michigan, USA |
Quellen |