Tour de France: Fanhooliganismus sorgt für empörte Reaktionen!
Tour de France: Fanhooliganismus sorgt für empörte Reaktionen!
Grand Colombier, Frankreich - Während der Tour de France gab es in der zweiten Etappe einen schockierenden Vorfall, als einige Zuschauer auf Grabsteinen standen, um einen besseren Blick auf das Rennen zu erhaschen. Dieser respektlose Akt wurde umgehend als „trauriger Tiefpunkt“ der Veranstaltung bezeichnet. Die Situation eskalierte besonders, als die Konkurrenz zwischen Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard intensiver wurde, was zusätzliche Besorgnis über die Sicherheit der Radfahrer aufwarf. Laut Krone ist es nicht das erste Mal, dass Fans bei der Tour de France unangemessen auffallen – bereits in der Vergangenheit kam es zu Vorfällen, bei denen Chaoten Fahrer behinderten oder Rauchbomben zündeten.
Die Sicherheit der Radprofis steht zunehmend im Fokus. Georg Zimmermann äußerte Bedenken während der Abfahrt vom Grand Colombier, die er für äußerst gefährlich hielt. Er berichtete, dass Fahrer durch betrunkenen Fans manövrieren müssen, was verglichen werden kann mit einer Fußballmannschaft, die nach einem Spiel durch die Tribünen läuft. Zimmermann erreichte den 13. Platz auf der 13. Etappe und beschrieb die Situation als unangenehm. In einem anderen Vorfall war Sprinter Jordi Meeus fast in einen Sturz verwickelt, als ein Fan seinen Arm über das Absperrgitter hielt. Die Zeit berichtet außerdem von weiteren Vorfällen, bei denen Radfahrer durch Fans gefährdet waren, darin eingeschlossen ein schwerer Sturz von Tony Martin im Jahr 2021.
Sicherheitsbedenken im Radsport
Jonas Vingegaard, der zweimalige Tour-de-France-Champion, hat ebenfalls Bedenken hinsichtlich der Sicherheit im Radsport. Er lehnt es ab, dass seine Kinder an Radrennen teilnehmen, und bezeichnet den Sport als zu riskant, was durch seine eigenen Erfahrungen mit schweren Stürzen untermauert wird. Während der Baskenland-Rundfahrt 2024 erlitt er mehrere Knochenbrüche und einen Pneumothorax. Vingegaard kritisiert nicht nur riskante Fahrmanöver, sondern macht auch die Organisatoren und den Weltverband UCI für viele Stürze verantwortlich. Laut Tour-Magazin wurden in der vergangenen Saison 497 Vorfälle registriert, die zu Unfällen führten.
In Reaktion auf die steigenden Sicherheitsbedenken hat die UCI neue Maßnahmen eingeführt. Bei zwei Verwarnungen in einem Rennen erfolgt eine siebentägige Sperre, während drei Gelbe Karten innerhalb von 30 Tagen zu einer 14-tägigen Sperre führen. Zudem wurde die Drei-Kilometer-Regel auf bis zu fünf Kilometer ausgeweitet, um das Ziel weniger hektisch zu gestalten. Um die Sicherheit weiter zu verbessern, wird die Einführung von Airbags im Radsport diskutiert, obwohl praktikable Lösungen im Profisport noch fehlen. Teamchef Ralph Denk spricht sich für tragbare Sicherheitslösungen aus, während bei der Tour de Suisse zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie eine mobile Sicherheitszentrale und GPS-Tracker für Fahrer implementiert wurden.
In Anbetracht der jüngsten tragischen Vorfälle, darunter der tödliche Unfall von Gino Mäder, hat das Thema Sicherheit im Radsport an Bedeutung gewonnen. Die UCI überlegt sogar, die Übersetzung von Rennrädern zu begrenzen, um die Höchstgeschwindigkeit der Fahrer zu reduzieren.
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Ort | Grand Colombier, Frankreich |
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