TFA-Skandal: Besorgniserregende Chemikalien in heimischen Lebensmitteln!

Umweltschützer warnen vor Trifluoracetat in Lebensmitteln in Österreich. Studie zeigt alarmierende TFA-Werte in Brot und Nudeln.
Umweltschützer warnen vor Trifluoracetat in Lebensmitteln in Österreich. Studie zeigt alarmierende TFA-Werte in Brot und Nudeln.

Österreich - In einer alarmierenden Untersuchung haben Umweltaktivisten von Global 2000 und der Arbeiterkammer Oberösterreich eine Besorgnis erregende Chemikalie namens Trifluoracetat (TFA) in gängigen Lebensmitteln wie Brot, Nudeln und anderen Getreideprodukten entdeckt. Diese Ergebnisse wurden während einer Online-Pressekonferenz vom Umweltchemiker Helmut Burtscher-Schaden bekannt gegeben. TFA ist ein Abbauprodukt von per- und polyfluorierten Alkylverbindungen, auch bekannt als PFAS, und hat sich in den letzten Jahren stark in der Umwelt angereichert.

Die Untersuchung umfasste die Analyse von 48 verschiedenen Getreideprodukten, darunter Frühstücksflocken, Kekse, Mehl und ganze Körner. Die Ergebnisse zeigen, dass alle getesteten Produkte TFA-Belastungen aufwiesen, die in konventionellen Erzeugnissen dreimal so hoch waren wie in biologisch bewirtschafteten Produkten. Der höchste gemessene TFA-Gehalt lag bei 420 Mikrogramm pro Kilogramm in konventionellen Butterkeksen, während biologischer Roggen nur 13 Mikrogramm aufwies. Durchschnittlich wiesen die getesteten Produkte 119 Mikrogramm TFA pro Kilogramm auf.

Gesundheitliche Bedenken und TFA-Vorkommen

Die TFA-Belastung in Lebensmitteln stellt ein potenzielles Gesundheitsrisiko dar, insbesondere für Kinder. Global 2000 wird unterstützt von der Arbeiterkammer, die darauf hinweist, dass die TFA-Werte in den letzten Jahren besonders besorgniserregend angestiegen sind. Der TFA-Gehalt in Lebensmitteln hat sich seit 2016 verdreifacht. Laut Burtscher-Schaden könnte die tägliche TFA-Dosis bereits bei Erwachsenen und Kindern die Richtwerte der niederländischen Gesundheitsbehörden überschreiten.

Ein weiterer alarmierender Aspekt ist die hohe Persistenz von TFA in der Umwelt. Die chemische Verbindung reichert sich sowohl in Wasser als auch in Boden und Pflanzen an. Jährlich gelangen rund 11 Tonnen TFA in die Landwirtschaft, hauptsächlich durch Niederschlag, während etwa 110 Tonnen PFAS-Pestizide aufgebracht werden, die schätzungsweise 40 Tonnen TFA freisetzen. Dies verstärkt die Notwendigkeit eines strengen Umweltschutzes.

Aufruf zu Maßnahmen

Umweltorganisationen fordern von der österreichischen Bundesregierung die sofortige Umsetzung eines Verbots von Pestizidprodukten, die PFAS-Wirkstoffe enthalten, sowie die Unterstützung eines EU-weiten PFAS-Gruppenverbots. Bayer informierte bereits im Jahr 2021 die EU über schwere Missbildungen bei Föten in Tierversuchen und beantragte die Einstufung von TFA als „vermutlich reproduktionstoxisch“. Die Europäische Chemikalienagentur plant ebenfalls eine Einstufung von TFA in die Kategorie der reproduktionstoxischen Stoffe.

Trotz der ernsthaften Bedenken sehen sich Umweltschützer auch Kritik aus der Land- und Forstwirtschaft gegenüber. Die Interessengemeinschaft der Pflanzenschutzmittel-produzierenden Unternehmen und die Landwirtschaftskammer Österreich werfen Global 2000 eine einseitige Kampagne gegen die Landwirtschaft vor. Es wird argumentiert, dass die Ergebnisse der Studie die Herausforderungen im Pflanzenschutz nicht ausreichend berücksichtigen und die Problematik einer flächendeckenden Pestizidversorgung ignorieren.

Zusammenfassend zeigt die Untersuchung ein besorgniserregendes Bild der TFA-Belastung in alltäglichen Lebensmitteln und macht die Notwendigkeit von konsistenten Richtlinien und einem Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft deutlich. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungsträger auf diese alarmierenden Erkenntnisse reagieren werden. Die schädlichen Auswirkungen von PFAS auf unsere Umwelt und Gesundheit sind längst kein Geheimnis mehr, und der Handlungsbedarf ist dringend.

Details
Vorfall Verschmutzung
Ursache Unkrautvernichtungs- und Kühlmittel, PFAS
Ort Österreich
Quellen