Teile der Fukushima-Katastrophe: Tepco-Manager entkommen Schadensersatz!

Das Gericht hob das Schadensersatzurteil gegen Tepco-Manager auf. Ein Rückblick auf die Fukushima-Katastrophe und ihre Folgen.
Das Gericht hob das Schadensersatzurteil gegen Tepco-Manager auf. Ein Rückblick auf die Fukushima-Katastrophe und ihre Folgen.

Fukushima, Japan - Am 6. Juni 2025 hob ein japanisches Gericht ein früheres Urteil auf, das gegen ehemalige Führungskräfte des Atomkraftwerksbetreibers Tepco ergangen war. Diese waren im Jahr 2022 in einem Zivilverfahren zu einer Schadensersatzzahlung verurteilt worden. Die Summe galt als die höchste, die jemals in einem Zivilprozess in Japan festgelegt wurde. Der Schadensersatz sollte für den Abbau der Reaktoren, die Beseitigung von radioaktivem Material und die Entschädigung der Anwohner verwendet werden. Aktionäre hatten argumentiert, dass die Katastrophe von 2011 durch rechtzeitige Maßnahmen hätte verhindert werden können. Allerdings wiesen die Angeklagten die Vorwürfe zurück, da sie die Risiken laut eigenen Aussagen nicht als vorhersehbar erachteten. Das Gericht entschied zu ihren Gunsten und entschied, dass die Gefahr vor der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe nicht vorhergesehen werden konnte. Die Forderungen nach einer höheren Schadensersatzsumme wurden von der Gerichtsbarkeit abgelehnt. Der Anwalt der Aktionäre, Hiroyuki Kawai, kritisierte diese Entscheidung und warnte vor möglichen zukünftigen Atomunfällen. Tepco lehnte eine Stellungnahme zu dem Urteil ab.

Der Fukushima-Unfall

Die Ereignisse rund um das Atomkraftwerk Fukushima ereigneten sich am 11. März 2011, als ein starkes Seebeben der Stärke 9 die Ostküste Japans erschütterte und einen Tsunami auslöste. Dieser traf das Kraftwerk und führte zu einer Unfallserie mit erheblichen Freisetzungen von Radionukliden in die Umwelt. Die Katastrophe gilt als das schlimmste Atomunglück seit Tschernobyl im Jahr 1986. Infolge des Tsunamis starben mindestens 18.500 Menschen, und über 470.000 Gebäude wurden beschädigt oder zerstört.

Nach dem Angriff des Tsunamis fielen sowohl die externe Stromversorgung als auch die Notstromversorgung in den Reaktoren 1 bis 4 aus, was zu einem sogenannten Station Blackout führte. In den Reaktorblöcken 1 bis 3 kam es zur Kernschmelze sowie zu Wasserstoffexplosionen. Hohe Konzentrationen von Cäsium-137 und Jod-131 wurden im Meer nachgewiesen. Etwa 165.000 Menschen mussten aufgrund der radiologischen Bedrohung in der Präfektur Fukushima evakuiert werden. Obwohl die radioaktiven Stoffe teilweise abgegeben wurden, gab es keine gesundheitlichen Gefährdungen für die Bevölkerung in Deutschland, wo ebenfalls eine leichte Erhöhung der radioaktiven Konzentration festgestellt wurde.

Reaktionen und Aufarbeitung

Im März 2025 bestätigte Japans Oberstes Gericht den Freispruch von zwei ehemaligen Tepco-Managern in einem Strafprozess wegen fahrlässiger Tötung. Diese Entscheidungen werfen ein Licht auf die anhaltende Debatte über Verantwortung und die gesellschaftlichen Konsequenzen des Unglücks. Es sind umfangreiche Maßnahmen zur Stabilisierung und Stilllegung der betroffenen Reaktoren im Gange, die bis zu 40 Jahre in Anspruch nehmen könnten. Zudem sind Pläne zur Bergung von Brennelementen und Kernmaterial aus den Reaktoren in Vorbereitung, wobei vermehrt Robotertechnik eingesetzt wird. Ein Wall zum Schutz gegen zukünftige Tsunamis wurde 2024 ebenfalls fertiggestellt.

Im Juni 2023 begann Tepco, Tritium-kontaminiertes Wasser in verdünnter Form ins Meer einzuleiten, was international auf Bedenken stieß. Die umfassenden Dekontaminationsarbeiten in Fukushima und der Umgebung sind nach wie vor im Gange, und Teile der vorher evakuierten Gebiete wurden mittlerweile wieder freigegeben.

Details
Vorfall Umwelt
Ursache Technische Schwächen, unzureichende Vorkehrungen
Ort Fukushima, Japan
Schaden in € 100.000.000
Quellen